Von Wünsch Dir was bis Wetten, dass ..?

„Von Wünsch Dir was bis Wetten, dass ..?“: Zweiteilige ORF-III-Neuproduktion über „Die großen Fernsehshows“ am 8. Jänner 2022. Mit Thomas Gottschalk, Chris Lohner, Günter Tolar, Dirk Stermann u. v. m.

Sie haben TV-Geschichte geschrieben und begeisterten bis zu 40 Millionen Menschen vor den Fernsehgeräten: große Unterhaltungsshows wie „Wünsch dir was“ und „Wetten, dass ..?“. Ein neuer „zeit.geschichte“-Zweiteiler von Günter Kaindlstorfer geht am Samstag, dem 8. Jänner 2022, ab 20.15 Uhr in ORF III der Faszination Fernsehshow auf den Grund und beleuchtet ikonische TV-Momente der 1960er bis 1980er Jahre. Welche Sendungen haben TV-Geschichte geschrieben? Prominente Persönlichkeiten aus Show und Unterhaltung wie Thomas Gottschalk, Chris Lohner, Günter Tolar, Dirk Stermann, Harald Sicheritz, Hosea Ratschiller und Vera Russwurm erinnern sich an alte Zeiten und analysieren ausgewählte Show-Ausschnitte.

„Von Wünsch Dir was bis Wetten, dass..? – Die großen Fernsehshows“:

In der ersten Ausgabe (20.15 Uhr) des neuen Dokuzweiteilers blickt Günter Kaindlstorfer auf die Anfangsjahre des TV-Entertainments in den 1960er und frühen 1970er Jahren sowie auf Showmaster wie Lou van Burg, Heinz Conrads, Rudolf Hornegg, Robert Lembke, Vico Torriani und Hans-Joachim Kulenkampff zurück. Die berühmtesten Shows des deutschen Sprachraums waren über Jahrzehnte nicht nur unterhaltsame TV-Formate, sondern boten das sogenannte Lagerfeuer-Feeling für die ganze Familie. Wenn Moderatorin Vivi Bach vor laufender Kamera mit ihrem Kollegen und Ehemann Dietmar Schönherr flirtete oder „Kuli“ seine charmanten und bisweilen auch etwas anzüglichen Witzchen vom Stapel ließ, saßen Eltern, Großeltern und Enkelkinder in trauter Einigkeit vor den Fernsehapparaten. Was ihre Ästhetik und ihre Dramaturgie betraf, gingen die meisten Fernsehshows auf US-amerikanische Vorbilder zurück. Auch erfolgreiche Unterhaltungsformate im Hörfunk dürfen als Vorläufer gesehen werden – Radioklassiker wie Hans Rosenthals „Wer fragt, gewinnt“ im Rias Berlin zum Beispiel, oder „Die große Chance“ mit Maxi Böhm, die zu den meistgehörten Sendereihen des Wiener Senders „Rot-Weiß-Rot“ gehörte.

Im anschließenden zweiten Teil (21.05 Uhr) zeigen Hans Rosenthal und andere Superstars der Fernsehunterhaltung der 1970er und 1980er Jahre, wie massenmediales Entertainment geht. Die aufwendig produzierten Fernsehshows der televisionären Blütejahre waren und sind ein Stück Kulturgeschichte. Sendungsklassiker wie „Dalli Dalli“, „Am laufenden Band“ und „Wetten dass ..?“ spiegeln aber auch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Zeit wider: von der sorglosen Konsumbegeisterung der Wirtschaftswunderjahre über die Fortschrittskepsis der 1980er bis zur „Spaßgesellschaft“ der 1990er. Das betrifft nicht zuletzt die Geschlechterfrage: Die großen Player der Showbranche waren in der Regel ausschließlich Männer. Von Rudi Carrell bis Hans-Joachim Kulenkampff pflegten viele Herren der Showbühne auch einen mehr oder minder offenen Machismo: Die ladykillerhafte Anzüglichkeit, mit der etwa „Kuli“ seine Assistentinnen und manch Kandidatin umgarnte, würde heute als deplatziert und übergriffig gesehen werden. Das Aufkommen des Privatfernsehens und der Siegeszug der digitalen Medien brachten ab den 1990er Jahren dann auch auf dem Gebiet des Showbusiness eine Differenzierung und Zersplitterung des Angebots.