Interview: Detlef Steves muss reisen

„Detlef muss reisen“ – der cholerische Pizzabäcker Detlef Steves steht Rede und Antwort! Am 11. März 2014 starten die neuen Folgen der Reihe auf VOX!

In der Sendung „Detlef muss reisen“ ging es als erstes nach Paris. An welche Erlebnisse dort erinnerst du dich gerne? Was hat dich dagegen besonders aufgeregt?
In Paris fand ich den Eiffelturm sehr toll. Das war richtig geil - nicht da hochzulaufen, sondern mir den anzuschauen. Toll war auch, dass ich nachher ein Hotel bekommen habe, in dem man ordentlich schlafen konnte. Ja, und der Rest war schrecklich: Der Verkehr war schrecklich, das Hostel war unterste Schublade und das Test-Essen war schon eine harte Nummer. Dass mein Team mich nachher am Bahnhof stehen gelassen hat, war unter aller Sau.

Das Drehteam hat es dir in Paris nicht immer einfach gemacht. Hast du dich mit Kameramann Philipp und Redakteur Daniel trotzdem wieder vertragen?
Den Kameramännern bin ich nicht böse. Ich bin eher dem Teufel himself, meinem Redakteur Daniel, böse. Der macht mich natürlich immer lang. Ich bin der Meinung, dass er da Spaß dran hat und dementsprechend lange böse bin ich dann auch. Aber Spaß beiseite: Das passt schon. Ich bin ja diesen „Auftrag“ eingegangen. Ich habe schließlich auch gesagt, dass ich da mitziehe. Manchmal könnten die aber schon ein bisschen mehr Rücksicht nehmen, aber was willst du machen…

In Paris plagte dich das Heimweh. Wie schwer ist es für dich, so weit weg von Moers und deiner Frau Nicole zu sein? 
Es wird von Reise zu Reise schlimmer. Du weißt, du bist jetzt eine Woche weg. Am Anfang war es natürlich spannend, zu verreisen, wie der kleine Bub, der jetzt einmal von Zuhause weg ist. Aber der Bub weiß halt jetzt, was auf ihn zukommt. Dementsprechend wird es immer härter. Mittlerweile, so eine Woche vorher, ist es schon so 'oh oh', weil du zum einen aus deiner vertrauten Umgebung rausgehst und zum anderen meine Nicole und den Kai Uwe zurücklässt - die sind schon so das Größte für mich.

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Wohin hat dich das Drehteam bisher noch entführt? 
Nach Paris waren wir in Amsterdam, was so ziemlich das Schlimmste überhaupt war. Das tut mir Leid für alle Niederländer, aber die Stadt ist überhaupt nicht meins. Wenn ich Kiffer wäre, wäre Amsterdam vielleicht ganz toll, aber so: Nein danke!

Was war dort dein schlimmstes Erlebnis? 
Alles. Frag mich lieber, was schön war! Definitiv die Rückfahrt. Für mich war Amsterdam durch die Bank weg ganz schlimm und hat mir überhaupt nicht gefallen.

Du warst ja auch noch in Istanbul. Was hat dir dort gefallen und was hat dir nicht gefallen? 
Istanbul als solches ist grandios - diese andere Kultur, das war schon sehr geil. Das Essen war mega, aber auch dort hatte ich wie immer brutales Heimweh. Was schwierig an dieser ganzen Geschichte ist und was man sich als Außenstehender so nicht vorstellen kann, ist dieses permanente Unter-Spannung-sein: Was kommt als nächstes und wann kommt es? Ich habe nämlich überhaupt keinen Bock, mich zum Vollhorst zu machen, irgendwelche fremden Leute anzusprechen und wie ein Dödel mit meinem Schul-Englisch rumzustottern. Das ist schon scheiße.

Was hat dich auf deinen Reisen bisher am meisten überrascht? 
Mit der Freundlichkeit in Istanbul habe ich nicht gerechnet. Diese Weltoffenheit, diese Gastfreundschaft einem gegenüber. Ich habe in Istanbul keinen einzigen Menschen getroffen, der einem nicht nett zugelächelt hat oder wohlgesonnen war. War schon brutal nett, kann man nicht anders sagen.

Über welche Reiseziele würdest du dich besonders freuen und warum? 
Das Problem ist, das ich das nicht sagen kann, sonst komme ich da ja nicht hin! Es gibt da ein einziges Reiseziel, wo ich auch gerne mal mit meiner Frau hinreisen würde. Das ist so ein Kindheitstraum, den ich aber nicht verrate. Ich fahre halt nicht gerne weg, nach wie vor nicht. Ich freu mich immer, wenn ich Zuhause bin. Meine Frau fragt mich immer, wenn ich zurückkomme 'Und wie war Istanbul?' beispielsweise. Ich sage dann 'Von der Stadt her super!' Und wenn sie dann sagt 'Können wir da auch mal hin?', sage ich 'Nö!'. In der Euphorie sage ich dann auch schon mal, dass wir das machen können, aber wenn ich dann wieder eine Weile Zuhause bin, weiß ich schon wo ich hingehöre: nach Moers.

Wohin sollte dich dein Drehteam auf keinen Fall hin entführen? Gibt es für dich ein richtiges Horrorziel? 
Wenn es richtig kalt werden würde, fände ich das ganz schlimm. In ein Krisengebiet würde ich auch nicht gerne reisen.

Eine Woche ohne Smartphone, ohne Geld und mit einem unbekannten Ziel. Wie bereitest du dich für deine weiteren Reisen vor?
Du kannst ja nur deinen Koffer packen für alle Eventualitäten. Du musst dir klar darüber sein, dass du einen Schlüppi auch mal zweimal anziehst, wenn du Pech hast. Wenn du einmal reinpullerst, du aber nur fünf Stück für sieben Tage dabei hast, hat man halt Pech gehabt. Also man kann sich nicht wirklich darauf vorbereiten. Du kannst den Koffer nur gut packen und kannst versuchen, irgendwie Geld oder ein Handy zu schmuggeln. Mehr kannst du nicht machen. Die werden natürlich immer hellhöriger und werden immer genauer gucken, aber ich habe noch viele Möglichkeiten im Kopf. Das ist ja für mich ein Battle. Die wollen mich erwischen und ich mich nicht erwischen lassen.

Du bist bisher eher als Reise-Muffel bekannt, hat sich daran durch die Sendung etwas geändert? 
Daran ändert sich nichts. Ich habe keinen Bock zu reisen, weil ich in Moers alles habe, was ich brauche.

Warum tust du dir diese Urlaubsabenteuer in „Detlef muss reisen“ dann überhaupt noch an?
Tja, das denke ich mir auch oft. Die Entscheidung habe ich einige Zeit nach den Dreharbeiten in Paris getroffen. Da hatte ich schon alles wieder verdrängt. Ich habe meine Hand drauf gegeben und was ich sage, halte ich auch.