TV-Premiere für neue Serie: Letzter Wille

Am 21. 12: Finale der neuen ORF-Serie „Letzter Wille“ mit einer Doppelfolge – montags in ORF 1. Plus: Episodenguide!

„Letzter Wille“ (ehemals: „Erbschaftsangelegenheiten“) lautet der Titel der neuen ORF-1-Serie, in der Johannes Zeiler seit 9. November 2020 (jeweils Montag um 20.15 Uhr) als Erbenermittler immer dann gefragt ist, wenn es keine Nachkommen, keine Verwandten und auch kein Testament gibt. In den acht 45-minütigen Folgen taucht Zeiler in faszinierende Lebensgeschichten ein, die immer auch mit besonderen Ereignissen der jüngeren österreichischen Vergangenheit verknüpft sind – von Aubesetzung bis Glykolskandal. Als Zeilers Mitarbeiterin ist Newcomerin Brigitta Kanyaro in ihrer ersten Serienhauptrolle zu sehen.

In weiteren Rollen der in Wien und Niederösterreich gedrehten Serie spielen u. a. auch Ruth Brauer-Kvam als Notarin, Julian Loidl als Sachverständiger im Online-Auktionshaus und Alexander Pschill als Kommissar sowie Wolfgang Hübsch und Sylvia Eisenberger. In Episodenrollen sind u. a. Fritz Egger, Helmut Bohatsch, Alexander Jagsch, Roland Silbernagl, Johannes Silberschneider, Monica Reyes, Ulrike Beimpold, Dominik Warta, Franz Buchrieser, Andreas Kiendl, Inge Maux, Sebastian Wendelin, Karl Fischer, Edita Malovčić, Wolf Bachofner und Fanny Stavjanik zu sehen. Die Idee zu dieser Serie stammt vom Österreicher Markus Engel, der auch gemeinsam mit Verena Kurth („Schnell ermittelt“) und dem Autorenduo Timo Lombeck und Marcel Kawentel („Das schaurige Haus“) für die Drehbücher verantwortlich zeichnet. Außerdem führte Engel, der derzeit die ORF-Stadtkomödie „Die Lederhosenaffäre“ (AT) in Innsbruck inszeniert, gemeinsam mit Gerald Liegel („Schnell ermittelt“, „Soko Kitzbühel“) Regie.

Letzter Wille – Episodenguide

  1. Fahrräder (EA: 9. 11. 2020)
    Eine junge Frau, Anna Mayr, Jahrgang 1985, begeht Selbstmord, und es gibt weder Verwandte noch ein Testament – dafür aber ein großes Vermögen. Die Wohnung der Verstorbenen ist leer, die Nachbarn kennen sie nicht, nur unter den wenigen Habseligkeiten, die sie bei sich trug, befindet sich ein altes Zeitungsfoto der Au-Besetzung von Hainburg 1984. Hier kommen Paul Schwartz (Johannes Zeiler) und seine Mitarbeiterin Julia Marquard (Brigitta Kanyaro) mit ihrem Büro für Erbschaftsangelegenheiten ins Spiel. Wieso hat Anna das Foto aufbewahrt, und wer ist darauf zu sehen? Paul und Julia hoffen, mit dem Foto auch einen Erben oder eine Erbin zu finden.

  2. Das Loch (EA: 16. 11. 2020)
    Bei einem Verkehrsunfall verunglückt Hans Lener, seine Leiche verbrennt vollständig. Der Verstorbene wurde als Baby ausgesetzt, und es sind keine Angehörigen bekannt, die sein Vermögen erben. Somit haben Paul (Johannes Zeiler) und Julia (Brigitta Kanyaro) einen neuen Auftrag. Doch der Fall ist skurril, denn: Weder die Adoptiveltern von Hans noch die Nachbarn glauben an das Ableben ihres spirituellen Führers. Und dann taucht auch noch ein Beweisfoto der Nachbarschaft auf, das den Verstorbenen in der Nähe des Atomkraftwerks Zwentendorf zeigt. Es gibt also nicht mehr nur die Erbschaft, sondern auch die Identität des Mannes auf dem Foto zu klären.

  3. Fesseln (EA: 23. 11. 2020)
    Durch den AKH-Korruptionsskandal ist Herbert Schwaiger zu viel Geld gekommen und nach seinem Tod im Bordell sollen Paul und Julia die Erbschaft klären. Zwei Exfrauen wollen Ansprüche geltend machen, wo keine sind. Ehefrau Nummer 3 ist erbunwürdig. Aber warum? Und was hat es mit ihrem Schwein auf sich?
  4. Masken (EA: 30. 11. 2020)
    Josef Stamulis war österreichischer Staatsbürger mit griechischen Wurzeln. Er hinterlässt zahlreiche Masken - deren Herkunft und Wert noch nicht geklärt ist. In den 80erJahren hat er in der Botschaft in Athen gearbeitet. Genau zur Zeit der Noricum-Affäre. Bei der Recherche stößt Julia auf eine Geliebte und ist sich sicher, dass Stamulis etwas mit dem plötzlichen Tod des Botschafters Herbert Amry zu tun hatte. Paul muss Julia daran erinnern, dass sie nicht in einem Mordfall ermitteln, sondern einen Erben ausfindig machen wollen.

  5. Frost (EA: 7. 12. 2020)
    Beim morgendlichen Spaziergang erleidet Johann Strahser einen Herzinfarkt und stirbt. Er hinterlässt ein Weingut sowie ein Testament zugunsten Alois Winther. Nur: Der Name scheint weder im Melderegister noch im Geburtenbuch auf. Im Seniorenheim bekommen sie keine Auskunft und auch dem Vorarbeiter am Gut kommt kein gutes Wort zu seinem Chef über die Lippen. Paul und Julia versuchen bei einer Weinverkostung ihr Glück. Die Winzer erzählen, dass aufgrund des Glykolwein-Skandals 1985 gerade kleine, unbeteiligte Weinbauern ihre Güter verkaufen mussten, da sie wirtschaftlich in Bredouille kamen. Vielleicht finden sie im Kaufvertrag von damals einen Hnweis auf ihren Erben.

  6. Fische (EA: 14. 12. 2020)
    Dr. Gottfried Winckler hinterlässte eine Villa im Süden, eine Liegenschaft im Norden und zahlreiche Werke des Wiener Aktionismus. zunächst ein lukrativer Auftrag für Paul und seine Mitarbeiterin Julia, die nicht ahnen welche abscheulichen Grausamkeiten in Zusammenhang mit dem Vermögen und den Bildern stehen. Im Krankenhaus erfahren sie, dass der Verstorbene nur ein einziges Mal besucht wurde und reimen sich eine Vaterschaft zusammen. Die Suche nach der vermeintlichen Tochter bringt sie zu einer Frau mit Hasenscharte und offenbart die perversen Abgründe einer Künstlerkommune nahe Wiens.

  7. Statuen (EA: 21. 12. 2020)
    Bis zu seinem letzten Atemzug hat Hubert Künig in seinem Hotel gearbeitet, ihm zur Seite war über dreißig Jahre die Haushälterin Maria Baumgartner. Während der Jugoslawienkriege 1991 hat Huber Künig Flüchtlinge beherbergt - so auch die Slowenin Mara, die länger geblieben ist und im Hotel mitgeholfen hat. Paul ist verwundert, dass ein so fürsorglicher Mensch nicht vorgesorgt hat und tatsächlich: Er findet ein Testament. Es ist in Kurrentschrift verfasst und nur der Vorname ist zu entziffern. Doch als Paul und Julia glauben eine Erbin gefunden zu haben, macht ein kleiner Haken den großen Unterschied.

  8. Bande (EA: 21. 12. 2020)
    Bei der Suche nach Hinterbliebenen von Elisabeth Roth überschlagen sich die Ereignisse vom 26. Mai 1991: Ihre Tochter wurde an dem Tag geboren, im Krankenhaus sind Babys vertauscht worden und in Thailand ist eine Lauda-Air-Maschine abgestürzt. Paul hat Julia gekündigt und ist nun auf sich gestellt als er just mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Gibt es eine Verbindung zwischen dem Absturz und der Verwechslung im Krankenhaus und war Frau Roths Vermutung, dass ihr Kind bei der Geburt vertauscht wurde, richtig? Wenn, dann gibt es auch eine Erbin.

Über „Letzter Wille“

Menschen sterben, oft gibt es keine Nachkommen, keine Verwandten, kein Testament. Aber bevor die zurückbleibenden Werte an den Staat gehen, muss er sicherstellen, dass es dafür auch tatsächlich keine Anspruchsberechtigten gibt. Für diesen Fall gibt es Paul Schwarz (Johannes Zeiler) und das Büro für Erbschaftsangelegenheiten. Paul dringt tief in die Lebensgeschichten verstorbener Personen ein, durchstöbert ihre Vergangenheit, ihre Träume, ihre Lieben, ihre Hoffnungen, ihre Versprechen, ihre Sünden. Eine spannende und oft durchaus lukrative Arbeit, die Paul und seine Mitarbeiterin Julia Marquart (Brigitta Kanyaro) immer um die Dreieinigkeit von Geld, Liebe und Tod kreisen lässt.

ORF-Fernsehfilmchefin Mag. Katharina Schenk: „Sie suchen Spuren ins Leben“

„Mit ‚Letzter Wille‘ gelingt eine Variation auf das Krimi-Genre, das Spannung und emotionale Nähe verbindet. Paul und Julia suchen keine Spuren, die zum Tod geführt haben, sie suchen Spuren ins Leben. Dass sie da oft auf die überraschendsten, erstaunlichsten und spannendsten Verbindungen stoßen, liegt in der Natur des Menschen. Wenn sie erfolgreich sind, konfrontieren sie Menschen mit einem nicht unbeträchtlichen Erbe. Und, wenn wir ehrlich sind: Wer träumt nicht davon, überraschend eine Erbschaft zu machen?“

Markus Engel: „Ein Krimi auf Abwegen“

„,Letzter Wille‘ folgt Paul und Julia, zwei Erbenermittler, die Erben für nicht beanspruchte Vermögen verstorbener Menschen suchen. Diese Menschen wurden oft gehasst, manchmal beneidet, meistens gemieden oder einfach nur vergessen. Was ist ihr Vermächtnis? Was bleibt, wenn es scheinbar niemanden gibt, der einem nachfolgt? Für mich ist die Serie ein Krimi auf Abwegen, in dem die klassischen Krimi-Zutaten neu gemischt sind: Es gibt eine Leiche, es geht um Geld und oftmals um geheime Beziehungen der verbliebenen Charaktere. Doch in unseren Geschichten fragt kein Ermittler: ,Wo waren Sie gestern um halb vier?‘. Denn in dieser Serie ist eine andere Frage von Bedeutung: ,Was ist das alles wert, wenn man nichts mitnehmen kann und niemand will, was man hatte?‘“

 

Brigitta Kanyaro (Julia Marquard), Johannes Zeiler (Paul Schwartz). Bild: Sender / ORF / Thomas Ramstorfer
Brigitta Kanyaro (Julia Marquard), Johannes Zeiler (Paul Schwartz). Bild: Sender / ORF / Thomas Ramstorfer