zeit.geschichte Krieg vor Gericht - Die Jugoslawienprozesse
Sa, 12.07. | 23:00-0:35 | ORF III
Dokumentation, 2021
Zu Wort kommen Opfer, Täter und Ankläger, unter ihnen Überlebende der Massenexekutionen von Srebrenica wie die bosnische Muslimin Mirsada Malagic, die ihren Mann und ihre Kinder verloren hat. Sie sagt als Zeugin in Den Haag aus. Die einzige Frau, die vom Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien verurteilt wurde, ist die bosnisch-serbische Nationalistin Biljana Plavšic. Sie war während des Krieges Vizepräsidentin der Republika Srpska unter Präsident Radovan Karadžic und auch sie spricht im Film. Die Festnahmen der beiden meistgesuchten Angeklagten Radovan Karadžic und General Ratko Mladic, die unter anderem des Völkermords von Srebrenica beschuldigt wurden, gaben den Opfern zumindest ein Gefühl von Abschluss und Gerechtigkeit. Auch wenn die Urteile keine Versöhnung bewirken, bringen sie die Wahrheit über den ersten Völkermord in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg ans Licht und zeigen, dass Kriegsverbrechen nicht ungesühnt bleiben dürfen. Eine Lektion, die in einer Zeit, in der die internationale Justiz von den mächtigen Nationen der Welt boykottiert wird, umso wichtiger ist.
Regie: Lucio Mollica
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