Vorgestellt „Chopin intime“ und „Fireworks for lute“

Di, 17.06.  |  11:30-12:00  |  Ö1
Ein Instrument aus dem Jahr 1839 erklingt unter den Händen des aus Frankreich stammenden Pianisten Justin Taylor in Sachen Frédéric Chopin. Und der Österreicher Bernhard Hofstötter spielt Musik des Bach-Zeitgenossen und berühmtesten Lautenisten seiner Zeit, Silvius Leopold Weiss.

Chopin habe lieber für Freunde in seinem Wohnzimmer gespielt, als in großen Konzertsälen aufzutreten, meint der Pianist Justin Taylor. Die Reihenfolge der Werke auf seiner Solo-CD wirkt spontan und gewissermaßen von einem Stück zum nächsten gedacht, als säße Chopin tatsächlich im Freundeskreis daheim und wähle aus den Préludes, Nocturnes, Mazurken und Opern-Arrangements aus. Das hier zu hörende Instrument würde leicht in jedes Wohnzimmer passen: Es ist ein Pianino, ein „Piano vertical de Camille Pleyel“, gebaut zu Chopins Lebzeiten 1839 in Paris. Allein schon die Wahl dieses Klaviers rechtfertigt den CD-Titel „Chopin intime“. Auch die Laute darf als Instrument für den kleinen Rahmen bezeichnet werden. Was nicht bedeutet, dass es nicht temperamentvoll, rasant, ja „feurig“ zugehen könne, wenn Musik von Silvius Leopold Weiss am Programm steht. „Fireworks for lute“ nennt Bernhard Hofstötter sein neues Album, das ausschließlich Weiss, dem berühmtesten Lautenisten in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts, gewidmet ist. Hofstötter hat aus dem riesigen Werk (600 Kompositionen sind von S.L.Weiss überliefert) zwei groß angelegte Sonaten mit je sechs Sätzen und zwei Einzelwerke ausgewählt. Da steht eine forsche Bourée neben einer verführerischen Sarabande oder einer frechen Gigue.

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