Klondike Spielfilm, Ukraine/Türkei 2022
Ein Familiendrama und Antikriegsfilm, der preisgekrönte ukrainisch-türkischen Spielfilm "Klondike".
Regisseurin Maryna Er Gorbach erzählt in ihrem preisgekrönten Film "Klondike" (Ukraine/Türkei 2022) die Geschichte eines Paares, das 2014 in einem Dorf an der ukrainisch-russischen Grenze lebt, ihr erstes Kind erwartet und schließlich zwischen die Fronten gerät.
Klondike" bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Familiendrama und Antikriegsfilm und erzählt vom Widerstand einer schwangeren Frau gegen die brutalen Realitäten eines Krieges.
Die ukrainische Regisseurin Maryna Er Gorbach erzählt eine Geschichte von beklemmender Aktualität, indem sie rückblickend die Geburtsstunde des gegenwärtigen Krieges vor Augen führt. Irka (Oxana Cherkashyna) und Tolik (Sergiy Shadrin) leben in einem kleinen Dorf in der Region Donbass an der ukrainisch-russischen Grenze. Das Paar erwartet sein erstes Kind. Die beiden machen sich die üblichen Gedanken werdender Eltern. Doch gleichzeitig werden sie Zeugen, wie sich der Konflikt zwischen separatistischen Milizen, die von Russland unterstützt werden, und der ukrainischen Armee 2014 zunehmend verschärft.
Während eines Angriffs verlieren sie die Wohnzimmerwand ihres Hauses. Fortan leben sie mit einem Blick in die offene Landschaft, in der unmittelbar vor ihren Augen Unvorstellbares geschieht. Tolik würde die Gegend am liebsten sofort verlassen, doch Irka will bleiben. Überdies wird Tolik von Irkas Bruder Yaryk (Oleg Scherbina) beschuldigt, auf der Seite der Separatisten zu stehen. Immer stärker gerät Tolik zwischen die Fronten. Als in ihrer unmittelbaren Nähe die malaysische Passagiermaschine MH-17 abgeschossen wird, spitzt sich die Situation weiter zu. Schließlich stellen die Separatisten Tolik vor eine grausame Wahl.

Donbass 2014: Eine schwangere Frau weigert sich, ihr Haus an der umkämpften ukrainisch-russischen Grenze zu verlassen, obwohl im Wohnzimmer anstelle der Wand ein riesiges Loch klafft.
Im Spannungsfeld zwischen einfühlsamem Familiendrama und schonungslosem Antikriegsfilm siedelt Maryna Er Gorbach das Psychogramm einer Frau mit ihrer sehr persönlichen Perspektive auf den Krieg in der Ukraine an.
Im Donbass 2014: Irka und Tolik leben in einem kleinen Dorf an der ukrainisch-russischen Grenze. Sie erwarten ihr erstes Kind und machen sich die üblichen Gedanken werdender Eltern. Gleichzeitig sehen sie sich jedoch mit den immer intensiver werdenden kriegerischen Handlungen zwischen separatistischen Milizgruppen, die von Russland unterstützt werden, und der ukrainischen Armee konfrontiert. Während eines Angriffs verlieren sie sogar die Wohnzimmerwand ihres beschaulichen Hauses und leben fortan mit einem Blick in die offene Landschaft, in der Unvorstellbares geschieht.
Allen Widrigkeiten zum Trotz weigert sich Irka, ihr Zuhause zu verlassen, obwohl Tolik sie drängt, in der Stadt Sicherheit zu suchen. Tolik wiederum wird von Irkas Bruder massiv angegriffen, weil dieser ihn der Kollaboration mit den Separatisten beschuldigt. Selbst als der international für Bestürzung sorgende Abschuss der Passagiermaschine MH17 in ihrer direkten Nähe die Lage verschärft und Tolik zwischen die Fronten gerät, plant Irka stur das Leben mit ihrem Kind weiter. Bis die Separatisten Tolik vor eine grausame Entscheidung stellen.
Der Spielfilm "Klondike" der ukrainischen Regisseurin Maryna Er Gorbach ist von einer beklemmenden Aktualität, denn er zeigt rückblickend die "Geburtsstunde" eines Konflikts, der immer noch die gesamte Welt schockiert.
In ebenso eindringlichen wie vielschichtig komponierten Bildern, die an klassische Malerei und Western-Szenarien erinnern, erzählt "Klondike" vom Widerstand einer schwangeren Frau gegen die brutalen Realitäten eines Kriegs, in dem die Konfliktparteien in ihrem ideologischen Kampf um die "richtige" Zugehörigkeit Familien auseinanderreißen und die Lebensgrundlage der Menschen zerstören.
Die meisterliche Inszenierung, die spannungsvoll und irritierend zwischen Realismus, surrealen Momenten und allegorischer Kraft oszilliert, und nicht zuletzt das brillante Schauspiel von Oxana Cherkashyna als Irka verleihen der Geschichte vom Überleben im Krieg ihre stille Wucht. Durch seine Menschlichkeit und universelle Aussage wird der Film auch noch weit jenseits aktueller Berichterstattung und Breaking News über die Grausamkeit des Kriegs Bestand und Relevanz haben.
"Klondike" wurde 2022 auf dem "Sundance Film Festival" mit dem Regiepreis und auf der Berlinale im Panorama-Programm mit dem Preis der ökumenischen Jury ausgezeichnet. Außerdem erhielt er auf dem Festival im schweizerischen Fribourg den "Großen Preis", den Kritikerpreis sowie den Preis der Jugendjury, in Seattle den "Grand Jury Price" und beim Friedenspreis des Deutschen Films einen Spezialpreis.
Darsteller:
Oxana Cherkashyna (Irka)
Sergiy Shadrin (Tolik)
Oleg Shevchuk (Sanya)
Oleg Scherbina (Yaryk)
Evgenij Efremov (Chief)
Regie: Maryna Er Gorbach
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