zeit.geschichte Stadt der Spione- Wien im Kalten Krieg
Do, 15.05. | 18:25-19:18 | ORF III
Mit dem Ende des 2. Weltkriegs 1945 erlangt Österreich eine neue Selbstständigkeit, die zu Beginn jedoch stark eingeschränkt ist: die vier Alliierten Mächte - Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion - besetzen Nachkriegsösterreich, Wien wird gar, ähnlich wie Berlin, zur vierfach besetzten Stadt. Es ist jene Zeit, in der sich die Konfrontation des kapitalistischen und kommunistischen Blockes immer weiter zuspitzt das Misstrauen zwischen dem Westen und dem Osten größer wird. Kaum wo war das offensichtlicher als in der Stadt an der Donau - Wien wird zur Stadt der Spione, hier wo sich die verfeindeten Großmächte in unmittelbarer Nähe zueinander befinden. Die USA sollen 700, die UdSSR gar über 2.000 GeheimdienstmitarbeiterInnen in der Stadt stationiert haben, und tausende Österreicherinnen und Österreicher dienen der CIA und dem KGB als Spitzel und Informanten. Direkt am Eisernen Vorhang gelegen, der den Westen vom Osten über Jahrzehnte trennen sollte, entwickelt sich Wien zum internationalen Schauplatz der Spionage, die geografische Lage, die Infrastruktur, die österreichische Rechtslage, eine Vielzahl an internationalen Organisationen sowie die politischen Rahmenbedingungen machen Wien zur Spielwiese internationaler Geheimdienste. Bis heute. Denn während mit dem Staatsvertrag von 1955 die Alliierten Besatzungstruppen abziehen, bleiben die Nachrichtendienste zurück - Schätzungen zufolge sind noch heute rund 7.000 Agentinnen und Spione in der Stadt. Man hat es sich in Wien, der Stadt der Spione, eingerichtet. Ein Film von Wolfgang Winkler.
Regie: Wolfgang Winkler
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