Die Ernährungs-Docs Diabetes Typ 2, Fibromyalgie, Schlaf-Apnoe

Do, 02.05.  |  21:00-21:45  |  WDR
Untertitel/VT Stereo 
Essen als Medizin: Die Ernährungs-Docs helfen Menschen, die an ihren massiven Gesundheitsproblemen fast verzweifeln. Die erfahrenen Medizinerinnen und Mediziner wollen mit gezielten Ernährungsstrategien Symptome deutlich verbessern und Krankheiten sogar heilen.

Kirsten H. bezeichnet sich selbst als zuckersüchtig, sie kann ihr Verlangen nach Süßem nicht in den Griff kriegen. Die Folge: Sie leidet an Diabetes Typ 2 und massivem Übergewicht. Internistin Silja Schäfer stellt kurz und knapp fest: "Mehr als die Hälfte Ihres Körpers besteht aus Fett." Der Stoffwechsel der Kosmetikerin ist außer Kontrolle, sie hat zu viel Zucker im Blut, ihre Bauchspeicheldrüse kann nicht mehr gegensteuern. Kirsten H. ist schockiert und möchte ihre gesundheitlichen Probleme unbedingt angehen. Die Ernährungsmedizinerin rät zu einem kompletten Reset - Stoffwechsel auf Neustart! Nach einer Phase mit kalorienreduzierten Proteinshakes und kleinen Gemüse-Mahlzeiten soll die Schleswig-Holsteinerin in eine dauerhaft gesündere Ernährungsweise finden und ihre jahrelang angefutterten Kilos zum Schmelzen bringen - auch mit psychologischer Unterstützung.

"Manchmal geht es gar nicht mehr, dann lege ich mich aufs Sofa und heule 'ne Runde", so schildert Lars G. seinen Leidensdruck. Er hat seit über 15 Jahren Fibromyalgie, eine unheilbare chronische Schmerzkrankheit, die Männer weit seltener betrifft als Frauen. Wegen seiner starken Symptome musste der 54-jährige Chemiewerker bereits seinen Arbeitsplatz wechseln. Ernährungsmediziner Jörn Klasen erkennt den extrem hohen Leidensdruck und nimmt sich der Sache an. Mit den Worten "wir möchten gern die Tür in Ihr Inneres aufstoßen, damit Schlechtes heraus- und Gutes hineinkommen kann", macht er dem Niedersachsen Mut. Lars G. soll ab sofort jeden Monat drei Tage lang fasten, ansonsten antientzündlich essen, um seinen Körper zu entrümpeln. Und: Jörn Klasen will den überzeugten Fisch-Hasser dazu bringen, die Meerestiere künftig in seinen Speiseplan mit aufzunehmen, und wendet einen Trick an.

Seine Nächte sind nicht nur unruhig, sondern auch extrem gefährlich für seine Gesundheit. Olafs Atmung setzt im Schlaf vielfach aus, er leidet unter Schlaf-Apnoe, und das bringt sein Herz in Gefahr. "Sie haben 142 Atemaussetzer in einer Sechs-Stunden-Nacht. Das ist absolute Sauerstoffnot und erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt enorm", erklärt ihm Ernährungs-Doc Matthias Riedl. Das Problem: Mit der Therapie gegen die Schlaf-Apnoe kommt Olaf H. überhaupt nicht klar. Er muss nachts eine künstliche Atemhilfe tragen, doch das Gerät versetzt ihn häufig in Panik. Ursache der Schlaf-Apnoe ist sein Übergewicht, besonders das Fett in der Zunge. Denn im Liegen zieht das Fett die Zunge in den Rachen und verstopft so die Atemwege. Deshalb soll der kaufmännische Angestellte abspecken, weniger dick machende Kohlenhydrate und vor allem weniger häufig essen. "Das, was Sie machen, ist quasi Intervallmästen, also Intervallfasten falsch herum", stellt Doc Riedl fest. Künftig soll Olaf H. nur noch zweimal am Tag essen, aufs Frühstück verzichten und ansonsten auf Ballaststoffe und Proteine aus Vollkorn, Gemüse, Hülsenfrüchten, Milchprodukten und hochwertigen Fetten umsteigen. Eine Logopädin zeigt ihm außerdem spezielle Übungen zur Stärkung der Zungenmuskulatur.

in Outlook/iCal importieren