Spielräume In memoriam Sly Stone (1943 – 2025)

Fr, 13.06.  |  17:30-17:55  |  Ö1
Musik aus allen Richtungen mit Johann Kneihs. Sly Stone, schillernder Pionier der Black Music

Sein Höhenflug mit der Band Sly and the Family Stone dauerte nur kurz – von 1968 bis 1975. Es waren jedoch Pionierjahre. Musikalisch, stilistisch und gesellschaftspolitisch setzte Sly Stone, Frontman und Mastermind der Band, bleibende Impulse für die Entwicklung des Funk mit Elementen von Gospel, Soul, Psychedelik – wie für die Entwicklung schwarzen Selbstbewusstseins und für gesellschaftliche Integration – Sly and the Family Stone gilt als erster Pop-Act mit Frauen und Männern schwarzer und weißer Hautfarbe.Sly Stone wurde am 15. März 1943 als Sylvester Stewart im texanischen Denton geboren; wenig später zog die Familie nach Kalifornien. Das Aufwachsen mit der Musik einer Pfingstgemeinde in der Nähe von San Francisco prägte ihn; er hatte in jungen Jahren Auftritte als Wunderkind, lernte verschiedene Instrumente mit Leichtigkeit. In den 1960er Jahren arbeitete Stone als innovativer Radio-DJ und Produzent. 1967 erschien das Debütalbum von Sly and the Family Stone mit dem passenden Namen „A Whole New Thing“. Den Durchbruch brachte aber erst 1968 das zweite Album „Dance To The Music“.Mehrere Nummer-eins-Hits folgten: „Everyday People“ (1968), „I Want to Take You Higher“ (1969) „Family Affair“ (1971) oder „If You Want Me to Stay“ (1973). Die Alben „Stand!“, „There’s A Riot Goin’ On“ oder „Fresh“ wurden als künstlerisch bedeutsame Weiterentwicklungen gewürdigt. Inhaltlich thematisierte Sly Stone gesellschaftliche Gleichberechtigung, mehrere Songs waren Plädoyers für ein friedliches Zusammenleben in Unterschiedlichkeit. Zu den musikalischen Innovationen der Band gehörten die Verwendung der Slap-Bass-Technik oder synthetischer Drumbeats.1975 verließ Sly Stone die Band. Seine Solo-Karriere ist erratisch verlaufen, mit einzelnen Erfolgen und Gastauftritten bei anderen Musikern, aber von wiederkehrenden Problemen mit Drogen und Rechtsstreitigkeiten gezeichnet. 2023 veröffentlichte er eine Autobiographie unter dem Titel eines der frühen Hits, „Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)“. Am 9. Juni 2025 ist Sly Stone nach längerer chronischer Krankheit (COPD) gestorben.

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