Europa-Journal Russland, Rumänien, Tschechien und Slowakei, Belgien

Fr, 09.05.  |  18:25-18:55  |  Ö1
Russland: Vorwärts, zurück in die Vergangenheit +++ Rumänien: Die politische Rache der abgehängten Provinz +++ Tschechien und Slowakei: Erinnerung an den Krav Maga-Gründer aus Bratislava +++ Belgien: Die neue Straßenbahn in Lüttich spaltet und verbindet

Russland: Vorwärts, zurück in die VergangenheitIn Russland wird in dieser Woche mit großem Aufwand der „Tag des Sieges“ gefeiert, eine Erinnerung an den Sieg über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Der 9. Mai ist der wichtigste Feiertag im Land und die Führung im Kreml nutzt die Erinnerung, um seine aggressive Außenpolitik zu legitimieren. Der Krieg gegen die „Nazis in der Ukraine“ sei quasi nur eine Fortsetzung des Kriegs gegen den Faschismus vor 80 Jahren, so das russische Narrativ. Verbunden ist das innenpolitisch mit der Rehabilitierung von Stalin und dem damaligen politischen System. Welche Bedeutung diese Inszenierung hat und wie es mit den russisch-europäischen Beziehungen weitergehen kann, erklärt Stefan Meister, Leiter des Zentrums für Osteuropa und Russland der Deutschen Gesellschaft für Außenpolitik DGAP. Rumänien: Die politische Rache der abgehängten ProvinzDas EU- und NATO-Mitglied Rumänien war in den vergangenen Jahrzehnten, seit dem Fall des Kommunismus, stets klar pro-europäisch und pro-westlich ausgerichtet. Dieser politische Kurs steht nun auf dem Spiel: Bei der Wiederholung der Präsidentschaftswahl, die am 18. Mai in die entscheidende Stichwahl geht, könnte nun ein Rechtspopulist Präsident werden, der die Ukraine-Hilfe beenden und das Land politisch an Trumps Vereinigte Staaten annähern will – George Simion. Paul Krisai hat sich in der nordrumänischen Region Suceava unter Simions Wählerinnen und Wählern umgehört. Tschechien und Slowakei: Erinnerung an den Krav Maga-Gründer aus BratislavaDie Tschechoslowakei war vor ihrer Zerschlagung 1938 die Heimat einer großen jüdischen Minderheit, etwa drei Prozent der Bevölkerung. 80 Jahre nach Kriegsende gibt es in den beiden Nachfolgestaaten mehrere Initiativen um an die Geschichte der von den Nationalsozialisten ermordeten und vertriebenen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erinnern. Kilian Kirchgeßner hat sich Projekte in Prag und Bratislava angeschaut, unter anderem ein Theaterstück über den aus der Slowakei stammenden Gründer der Kampftechnik Krav Maga. Belgien: Die neue Straßenbahn in Lüttich spaltet und verbindetDie Straßenbahn boomt als wiederentdecktes Verkehrsmittel in ganz Europa: In den vergangenen zwanzig Jahren haben fast 120 Städte ein neues Gleisnetz bekommen. Nun fährt die „Tram“ auch in der belgischen Stadt Lüttich mit knapp 200.000 Einwohnern. Nach einer Woche Betrieb tauchen aber Nebenwirkungen auf, die nicht allen gefallen: Die Stadt wird attraktiver, aber auch teurer – und es zeigen sich manche Planungsfehler, berichtet Andreas Meyer-Feist.Moderation: Markus Müller-Schinwald

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