Sehen statt Hören Fernsehen in Gebärdensprache

So, 22.06.  |  9:35-10:05  |  SWR
Untertitel/VT Gebärdensprache Stereo  2024
Abzocke im Internet! Immer wieder tauchen neue Maschen auf, mit denen Betrüger versuchen an Geld zu kommen. Die Tricks werden immer perfider – und häufiger. Im Gespräch mit Sehen statt Hören-Moderatorin Anke Klingemann erzählen drei Betroffene von ihren Erfahrungen.

Abzocke im Internet! Immer wieder tauchen neue Maschen auf, mit denen Betrüger versuchen an Geld zu kommen. Die Tricks werden immer perfider – und häufiger. Im Gespräch mit Sehen statt Hören-Moderatorin Anke Klingemann erzählen drei Betroffene von ihren Erfahrungen.
Der 10-Jahres-Vergleich verzeichnet einen Anstieg des Online-Betrugs um über 60 Prozent. „Internetkriminalität hat in ganz Deutschland eine Schadenssumme von ca. 208 Milliarden im letzten Jahr ausgemacht“, beziffert Polizeioberkommissar Martin Ostwinkel die beeindruckende Zahl. Und: Es kann jeden treffen, wie Simone Bueb von der Verbraucherzentrale Bayern betont: „Egal, ob alt oder jung, männlich oder weiblich. Da kann jeder auf irgendeine Masche reinfallen.“


Masche #1: Der Dreiecksbetrug
Sarah wollte eigentlich nur ihr Handy verkaufen. Am Ende ist sie ihr Handy los und hat auch noch eine Menge Geld verloren. Aber von vorne: Vor sechs Jahren hat Sarah eine Anzeige in ebay Kleinanzeigen aufgegeben – nicht zum ersten Mal und deshalb mit gutem Gefühl. Diesmal wollte sie ihr iPhone verkaufen. Ein Interessent war schnell gefunden, die beiden schrieben hin und her. Als Bezahlung wurde eine Überweisung vereinbart – und tatsächlich war das Geld nach kurzer Zeit auf Sarahs Konto. "Nur fand ich eine Sache komisch: Der Name des Käufers stimmte nicht mit dem Namen des Kontoinhabers überein", erinnert sich Sarah. Die Erklärung kam prompt: Das sei das Konto seines Sohnes. Sarah sah die Bezahlung als erledigt an und schickte das Paket mit versichertem Versand los. "Durch die Sendungsnummer konnte ich sehen, dass das Paket beim Empfänger angekommen war. Damit war die Sache erledigt."
Doch zwei Wochen später bekam Sarah Nachricht von der Sparkasse: Ihr Konto sei gesperrt worden. Warum? Sie solle betrogen haben. Ein Schock für sie. Was war geschehen? Der angeblich interessierte Käufer war ein Betrüger. Er hat selbst eine fingierte Anzeige aufgesetzt – und für dieses Produkt, das es gar nicht gab, ebenfalls einen Käufer gefunden. Dieser Käufer überweist an Sarah, die Daten bekam er vom Betrüger. So lief das eigentliche Geschäft zwischen der dritten Person und Sarah ab. „Am Ende hatte der Betrüger das Geld und die Ware und war aus der Nummer raus“, sagt Sarah. Der echte Käufer hat die Ware nie erhalten und forderte schließlich sein Geld von Sarah zurück. Das nennt sich Dreiecksbetrug,
Sarah wollte beweisen, dass sie unschuldig ist und hat bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet. „Da habe ich dann die Adresse, den Namen, den ganzen Chatverlauf, alle Beweise dokumentiert und der Polizei übergeben. Und dann hieß es: Abwarten.“ Ein Jahr hat es in Sarahs Fall gedauert, bis Post von der Staatsanwaltschaft kam: Der Betrüger war gefunden worden, gegen ihn lagen schon viele Anzeigen vor und es liefen bereits etliche Verfahren gegen ihn. "Aber mein Verfahren wurde nicht weiterverfolgt, da er viel mehr Straftaten begangen hat, die im Vergleich viel größer und heftiger waren, wo es um richtig hohe Werte ging. Dagegen war mein Schaden viel zu gering, so dass das Verfahren eingestellt wurde." Bedeutete: Sie musste das Geld vom Käufer vollständig zurücküberweisen. So waren Handy und Geld futsch, ihr Schaden betrug um die 1.500 Euro. Zum finanziellen Verlust kam dann auch noch die Scham, auf so eine Masche hereingefallen zu sein.

Tipps der Verbraucherzentrale
Bei Kleinanzeigen generell darauf achten, bei wem ich kaufe oder wem ich verkaufe. Dafür Bewertungen anschauen sowie die Produkte, die von der Person bereits verkauft wurden.
Sobald noch eine dritte Person oder ein dritter Name ins Spiel kommt – also nicht nur zwischen Käufer und Verkäufer verhandelt wird - misstrauisch werden und im schlimmsten Fall den Kaufvorgang oder Verkaufsvorgang abbrechen.

Masche #2: Der Fake-Shop
Während Markus auf Instagram unterwegs war, ploppte eine Werbung auf: Sportschuhe einer Marke, die im Laden etwa 150 Euro kosten, sollte man hier für um die 70 Euro bekommen. Markus wollte sicher gehen: Er sah si

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