Paradise Now Spielfilm Palästinensische Autonomiegebiete/Deutschland/Frankreich/Niederlande/Israel 2005

Di, 21.05.  |  1:50-3:20  |  NDR
Untertitel/VT Stereo  2005

Der letzte Tag im Leben zweier palästinensischer Selbstmordattentäter. Abu-Assad wurde für seinen Film bei den 55. Internationalen Filmfestspielen in Berlin 2005 mit dem Publikumspreis, dem Blauen Engel für den besten europäischen Film sowie dem Friedenspreis von Amnesty International ausgezeichnet.

Die beiden Palästinenser Khaled und Said sind dazu bestimmt worden, sich als Selbstmordattentäter in Tel Aviv in die Luft zu sprengen. Nach einer letzten Nacht mit ihren Familien, die den wahren Hintergrund ihrer Mission nicht kennen, werden die Freunde an die israelisch-palästinensische Grenze gebracht. Dann aber passiert etwas Unvorhergesehenes: Die beiden Attentäter verlieren sich aus den Augen. Auf sich allein gestellt muss sich nun jeder von ihnen die Frage stellen, ob er seine Menschen verachtende Mission tatsächlich zu Ende führen will.

Khaled und Said sind "auserwählt", sie werden "zugerichtet": Reinigungsrituale, letztes Essen an einer langen Tafel als Abendmahl unter Neonröhren. Mit Sprengstoffgürteln und Anzügen werden sie an die Grenze gefahren. Dann geht etwas schief, sie müssen zurück, ein Aufschub, der alles ein bisschen verrückt. Said flirtet mit einem Mädchen, das ihm das Unternehmen auszureden versucht. Die Abschiedsrede vor einer Videokamera verbindet Khaled mit dem Hinweis an seine Mutter, wo sie billig einkaufen kann. Das Surreale scheint im Profanen durch, das Räderwerk der Organisation wirkt außerordentlich beklemmend. Khaled und Said handeln nicht aus Verzweiflung, sondern werden zu gut konditionierten Handlangern strenger, übergeordneter Strukturen.

Darsteller:
Kais Nashef (Said)
Ali Suliman (Khaled)
Lubna Azabal (Suha)
Amer Hlehel (Jamal)
Hiam Abbas (Saids Mutter)
Regie: Hany Abu-Assad
Drehbuch:
Hany Abu-Assad
Bero Beyer
Pierre Hodgson
Kamera: Antoine Héberle
Redaktion: Andrea Hanke

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