Re: Krieger und Frauenversteher Wann ist ein Mann ein Mann?

Mi, 08.05.  |  19:40-20:15  |  ARTE
Untertitel/VT Stereo  Information, 2022
Die deutsche Gesellschaft ist im Umbruch. „Männliche“ Eigenschaften, die seit jeher positiv bewertet wurden, verlieren an Macht: Durchsetzungskraft, Härte und Stärke werden zunehmend kritisch hinterfragt und teilweise als „toxisch“ bewertet. Das verunsichert Männer, besonders im Umgang mit Frauen. Viele Männer suchen inzwischen Orientierung in Männer-Workshops. Pro-feministische Männer kritisieren jedoch diese Männer-Workshops als „mythopoetische“ Männerbündnisse, in denen toxische Werte bestärkt werden würden, und fordern stattdessen eine selbstkritische Auseinandersetzung des Mann-Seins.

Für 220 Männer, die ihre Männlichkeit hinterfragen, beginnt Anfang Oktober der Workshop „Männlichkeit stärken“. Auch Hendrik wird teilnehmen. Seit seiner Kindheit lehnt er Werte ab, die als klassisch „männlich“ gelten. Jetzt möchte er seine Männlichkeit finden.
Neben Hendrik nimmt auch Stefan teil. Seit dem Ende seiner langjährigen Beziehung besucht er Männer-Workshops, um sich im Leben neu zu orientieren. Die Seminare von „Männlichkeit stärken“ werden von Sven Philipp und Martin Rheinländer geleitet. Die beiden betreiben neben dem Workshop auch einen Youtube-Kanal, auf dem sie sich Fragen rund um Frauen, Flirten und Sex widmen.
Christoph May und Susanne Kaiser kritisieren diese Männer-Workshops. Sie sehen in diesen reinen Männerrunden mythopoetische Männerbündnisse, in denen toxische Werte und altbackene Ideale verstärkt werden können. Christoph war in seiner Vergangenheit so gelangweilt und genervt von seiner männlich dominierten Umgebung, sodass er heute reine Männergruppen weitestgehend meidet. Damit zunehmend immer mehr Männer ihre Rolle in der Gesellschaft kritisch überdenken, hält er als Männerforscher immer wieder öffentliche Vorträge zu kritischer Männlichkeit.

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