Frühling am Gardasee Film von Michael Petsch

Sa, 11.05.  |  6:05-6:20  |  3sat
Untertitel/VT  Länge: 15 Min.

Noch immer steht der Gardasee als Sinnbild vieler Deutscher für Urlaub, Sonne und Erholung. Ein abwechslungsreiches Porträt zeigt die Besonderheit dieser Landschaft - gerade im Frühling.

Wenn bei uns noch Schmuddelwetter vorherrscht, erblüht am Gardasee die Natur, und seine Anrainer bereiten sich auf die Saison vor: wie Alberto Rania, der einzige Berufsfischer in Riva del Garda, oder Alberta Cavazza, die Mitbesitzerin der schönsten Insel im See.

Die "Isola del Garda" vereint vieles, was die Pracht des Gardasees ausmacht: einen paradiesischen Garten und einen idyllischen Märchenpalast. Die Familie von Alberta lebt dort seit Generationen. Lange Jahre abgeschottet, zeigen sie ihren Privatbesitz inzwischen Besuchern - nach vorheriger Anmeldung, versteht sich. Doch für diesen Film gewährt Alberta auch einen Einblick in das private Leben dieser außergewöhnlichen Familie am Gardasee.

Die Liebe zu dieser Landschaft eint sie mit Alberto Rania, dem Fischer von Riva del Garda. Früher arbeitete er als Koch in München und Hamburg. Die Sehnsucht nach seiner Heimat hat ihn wieder hierhergetrieben. Morgens gegen 4.00 Uhr fährt er hinaus, um in seinen Netzen nach Forellen, Sardinen und Renken zu suchen. Dann sind noch keine Ausflugsboote und Surfer unterwegs - und der See gehört ihm. Kein anderes Leben könnte er sich vorstellen, auch wenn die Ausbeute nie sehr hoch ist und Alberto von einem Palast nur träumen kann.

"Frühling am Gardasee" nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen: 40 Prozent aller Besucher allein in Riva del Garda kommen aus Deutschland. 1948 sollen es deutsche Pfadfinder gewesen sein, die die Besitzer von Wiesen und Feldern fragten, ob sie dort ihre Zelte aufschlagen und "campieren" dürften - ein bis dahin unbekannter Zeitvertreib, auf den sich die geschäftstüchtigen Bewohner jedoch schnell einstellten.

Im Frühling und vor dem großen Ansturm der Touristenmassen zeigt sich der Gardasee aber noch von seiner gemütlichen Seite. Mit einer Fläche von 370 Quadratkilometern ist er der größte italienische See - der auch nicht zu unterschätzen ist: Goethe hält in seinem berühmten Reisebericht fest, dass der tückische Wind auf dem Gardasee vor Malcesine ein "gefährliches Abenteuer" für ihn war.



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