Terra X-History: Roadtrip 1945: Trümmerland
Mi, 07.05. | 3:00-3:45 | Phoenix
Freddie verlässt Münster Richtung Südosten. Unterwegs werden er und sein Fahrer Bob Zeuge einer wahren Völkerwanderung. Millionen Menschen sind bei Kriegsende entwurzelt durch Krieg, Flucht und Verschleppung. Die Straßen sind voll. Die Reise führt weiter nach Eisenach und von dort Richtung Sachsen. Hier endet das von den West-Alliierten kontrollierte Gebiet. Wo genau die Grenze verläuft, ist damals kaum ersichtlich. Auch für die Bevölkerung vor Ort, die oft nicht weiß, wer ihre Heimatstadt einnehmen wird. Man blickt voller Angst auf die Rote Armee, fürchtet Rache. Denn an der Ostfront hatten die Deutschen besonders verheerend gewütet. Es kommt zu Hunderttausenden Vergewaltigungen. Die weitaus meisten Taten gehen von Rotarmisten aus, sie sehen es auch als Vergeltung für deutsche Verbrechen.
Über Chemnitz und Oberlungwitz führt Freddies Reise nach Schwarzenberg und tiefer ins Erzgebirge. Dort trifft er auf eine Division bewaffneter Wehrmachtssoldaten, die sich ihm ergeben wollen mehrere Tage nach Kriegsende. Freddie lehnt ab und sucht das Weite. Er ist jetzt nur noch gut 100 Kilometer von Theresienstadt entfernt. Am Abend des 14. Mais hat er sein Ziel erreicht. Nur wenige Tage, nachdem die Rote Armee hier die Kontrolle übernommen hat. Drei Tage hat Freddie gebraucht: von den Niederlanden quer durch Deutschland bis dorthin. Er hat immer noch die Hoffnung, seine Eltern lebend zu finden.
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