Mare Nostrum - Wem gehört das Mittelmeer? Der Traum von Freiheit und Wohlstand

So, 12.05.  |  3:45-4:30  |  Phoenix
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46.000 Kilometer Küstenlinie verteilt auf 22 Länder: Das Mittelmeer ist die Badewanne Europas, Seeroute für Frachter aus aller Welt und Fluchtweg für Menschen aus den armen Ländern Afrikas. Die ZDF-Reporter Nicola Albrecht und Andreas Postel sind mit ihren Teams durch zahlreiche Mittelmeerländer gereist. Auf ihrem Weg von der Meerenge von Gibraltar bis nach Istanbul fragten sie: Was trennt und was verbindet uns? Und: Wem gehört das Mittelmeer? Die Antworten auf diese Frage sind vielfältig. Verschiedene Sprachen, Kulturen und Weltanschauungen machen den Mittelmeerraum zum Schmelztiegel.

46.000 Kilometer Küstenlinie verteilt auf 22 Länder: Das Mittelmeer ist die Badewanne Europas, Seeroute für Containerschiffe aus aller Welt und Fluchtweg für Menschen aus den armen Ländern Afrikas. ZDF-Reporterin Nicola Albrecht und ZDF-Reporter Andreas Postel sind mit ihren Teams durch zahlreiche Mittelmeerländer gereist. Auf ihrem Weg von der Meerenge von Gibraltar bis nach Istanbul fragten sie: Was trennt und was verbindet uns? Und: Wem gehört das Mittelmeer? Die Antworten auf diese Frage sind vielfältig.

Die Reise beginnt im spanischen Tarifa, wo Europa und Afrika scheinbar nur einen Steinwurf auseinanderliegen. Gerade 35 Minuten braucht die Fähre von hier bis zur marokkanischen Hafenstadt Tanger. Für Touristen ist es ein Tagesausflug, das Visum wird ganz unkompliziert auf dem Schiff ausgestellt. Umgekehrt ist die Meerenge von Gibraltar für Menschen aus dem Süden ein kaum zu überwindendes Hindernis. Immer wieder versuchen einige, begleitet von geldgierigen Schleppern, auf meist seeuntüchtigen Booten, ins "gelobte" Europa zu gelangen. Jedes Jahr bezahlen Hunderte, manchmal Tausende diese Flucht mit dem Leben. Die spanische Guardia civil bewacht und kontrolliert den Schiffsverkehr in der Meerenge und muss immer wieder Bootsflüchtlingen, die in Seenot geraten, zu Hilfe kommen.

Marokko soll als Bollwerk gegen die Fluchtwilligen wirken und kassiert dafür Milliardensummen aus Europa. So kommt es, dass die Reise vieler Migranten in Tanger endet. Sie sind zum festen Bestandteil der lebhaften und mythengeschwängerten Küstenstadt geworden. Doch ist ihre Anwesenheit nicht erwünscht. Salvador aus Kamerun ist ständig auf der Flucht vor den Behörden. Er ist Künstler, hat es zu einiger Bekanntheit gebracht. "Nach Europa will ich nicht mehr. Ich fühle mich hier in Tanger nämlich nicht mehr fremd, irgendwie geben mir die Menschen das Gefühl, Teil ihrer Gesellschaft sein zu dürfen." Ab und zu leistet sich Salvador ein Mittagessen bei Diana. Auch sie kam als Flüchtende nach Tanger und führt im Windschatten der Behörden ein Restaurant für Migranten, serviert ihnen traditionelle Gerichte aus ihrer Heimat. Während der Kameruner Salvador die Exil-Wirtin Diana um Nachschlag bittet, resümiert er: "Ich fühle mich hier wie zu Hause in meinem Dorf. Das ist schön und traurig zugleich."

"Yallah Tanger" rufen die jungen Streetdancer dem ZDF-Team zu, während sie sich in der historischen Altstadt zu Hip-Hop-Rhythmen bewegen. Ihr Tanzen gefällt hier nicht jedem. Die Regierung fördert nur die eigene, marokkanische Kultur. Vom multikulturellen Erbe, dem Mythos und den goldenen Zeiten der Stadt will sie nichts wissen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, lange vor Hippies und Backpackern, trafen sich hier Künstler und Freigeister aus Europa und Amerika auf der Suche nach orientalischem Flair, billigem Laster und Inspiration. Vom modernen Massentourismus war Marokko damals noch verschont, ebenso wie die anderen Mittelmeerländer. Dieser hat zwar einige reich gemacht und vielen sonnenhungrigen Europäern unbeschwerte und erschwingliche Urlaubstage beschert, für das Meer jedoch ist der sommerliche Massenansturm voller Unheil.

In der französischen Hafenstadt Marseille trifft Andreas Postel Aktivisten, die sich dem Kampf gegen Plastikmüll im Meer verschrieben haben. Frankreich ist einer der größten Plastikmüllproduzenten. Der Verein "Clean my Calanques" ruft entlang der Küste zu Müllsammelaktionen auf, denen Tausende Freiwillige folgen. Mütter mit ihren Kindern, Sportvereine und Senioren, sie alle wollen mit anpacken. Nicht nur der Massentourismus ist verantwortlich. Die Umweltschützer haben am Strand eine erschreckende Entdeckung gemacht: Winzige Plastikpartikel, die aus Industrieabwässern Frankreichs und Italiens über Flüsse ins Mittelmeer gelangen und später in die Mägen von Fischen, Vögeln und Meeressäugern.

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