Vorgestellt „Neue“ jüdische Musik

Fr, 26.04.  |  11:30-11:55  |  Ö1
Erinnert und wiederentdeckt: Alexander Kukelka und Julius Bürger

Wer ist Julius Bürger? Bürger, geboren 1897 in Wien und gestorben 1995 in New York, ist ein „typisches“ Exilanten-Schicksal. Was ihm glückte – die Flucht aus dem NS-Regime – ist trotzdem außergewöhnlich: 1938 emigrierte er in die USA, seine Mutter jedoch, sowie fünf seiner Brüder wurden durch die Nazis ermordet. Bürger studierte bei Franz Schreker an jener Institution, die heute seinen Nachlass betreuen darf und für seine Wiederentdeckung sorgt. Es ist das Institut Exilarte, das konsequent und akribisch Nachlässe von vergessenen Musikschaffenden sammelt und aufarbeitet. Für das Konzert im Radiokulturhaus, aus dem die vorliegende CD entstand, wählte man Julius Bürgers Cellokonzert, die Orchesterlieder für Bariton und seine „Eastern Symphony“. Bürgers Musik dokumentiert jene sanfte Entwicklung der Musik im 20. Jahrhundert, die von der Spätromantik zu einer fasslichen, klangvollen Tonsprache des 20. Jahrhunderts führt. Cello-Solistin und Bariton dieser Aufnahme sind famos und geben dem Erfolg Bürgers seiner jungen Jahre recht. Bürgers Leben und Wirken als Komponist, Dirigent und Arrangeur verdient, weiter erforscht zu werden.Ein vielseitiger Neugieriger des Wiener Musiklebens hat, unterstützt vom Zukunftsfonds sein Werk auf einem Doppelalbum herausgebracht. Es ist kein Testament, aber eine runde Werkschau von Alexander Kukelka: Musik, die aus der Verehrung für Klezmer entstand, aus seiner Liebe zum Theater und zum Musiktheater und zur Jugend. Sein Werk zeugt von Spielfreude, von phantasievoller Textauswahl in den Liedern und von seiner Kenntnis der Musik im Film. Exzellente Interpret:innen von Günther Haumer bis zum Koehne Quartett geben der Qualität seiner Musik den adäquaten Rahmen!

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