Eco Spezial Die Russland-Connection: Wie die OMV sich selbst und Österreich vom russischen Gas abhängig gemacht

Do, 25.04.  |  22:30-23:05  |  ORF 2
Untertitel/VT  Wirtschaftsmagazin
Dieter Bornemann sit Juli 2017 „Eco“-Moderator." Bild: Sender / ORF / Günther Pichlkostner
Dieter Bornemann sit Juli 2017 „Eco“-Moderator." Bild: Sender / ORF / Günther Pichlkostner
Österreich hängt am russischen Gas - immer noch. Diesen Winter war in einzelnen Monaten fast 100 Prozent des importierten Gases russisches, geliefert vom Staatskonzern Gazprom an die österreichische OMV. Kaum ein anderes Land ist in Sachen Energie derart abhängig von Wladimir Putin.
Die Regierung möchte das ändern, aber ist sich nicht einig, wie. Ein Vorschlag für ein Gasdiversifizierungsgesetz von der grünen Energieministerin Leonore Gewessler wird vom Koalitionspartner abgelehnt. Die ÖVP fürchtet höhere Preise.
Die OMV und die Gazprom - das ist seit Jahrzehnten eine Schicksalsgemeinschaft oder fast schon eine Ehe. 1968 floss erstmals russisches Gas nach Österreich, 50 Jahre später wurde "Goldene Hochzeit" gefeiert: 2018 war Wladimir Putin in Wien und es wurden neue Gaslieferverträge bis 2040 abgeschlossen. Diese Verträge sind es, die Österreich den Ausstieg schwer machen: Selbst, wenn die OMV das Gas nicht abnimmt, muss sie es bezahlen.
Das war vier Jahre nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim. Warum haben sich die OMV-Manager darauf eingelassen und warum hat die Politik nichts dagegen unternommen? Welche Rolle hat Moskau damals gespielt?
Natürlich hat Österreich davon profitiert. Jahrzehntelang galt die Versorgung mit russischem Gas als sicher und günstig. Der Ukrainekrieg und die hohen Gaspreise stellen das nun infrage. Die Scheidung könnte schon bald kommen, denn ab dem Jahresende will die Ukraine das russische Gas nicht mehr durch ihre Pipelines fließen lassen. Steht Österreich dann vielleicht ohne Gas da?
Ein ECO Spezial von Johannes Schwitzer-Fürnsinn

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