Christine Lavant - Wie pünktlich die Verzweiflung ist Film von Danielle Proskar

So, 28.04.  |  12:10-13:00  |  3sat
Untertitel/VT  Länge: 50 Min.

Hört man den Namen Christine Lavant (1915-1973), hat man das Bild einer hageren, bäuerlich gekleideten Frau mit Kopftuch im Sinn. Eine Art dichtendes Kräuterweiblein.

Dass sie lange als katholische Lyrikerin (miss)verstanden wurde, verstellte den Blick auf die großartige Dichterin. Der Film von Regisseurin Danielle Proskar sucht das Wesen, das sich hinter dem Pseudonym Christine Lavant verbirgt.

Christine Lavants Lyrik zählt zum Eigenständigsten und Besten, das im 20. Jahrhundert in deutscher Sprache geschrieben wurde. Lavants Lyrik ist gut verschlüsselt, doch in Hunderten Briefen an berühmte Zeitgenossen und Freunde schreibt sie frei heraus über ihre Gefühle, Ängste, Hoffnungen - und selten über ihr Glück.

Als große Prosa-Autorin ist die Dichterin einer breiteren Öffentlichkeit weniger bekannt. Doch sie erzählt hinreißend von dem, was sie am besten kennt: von verletzten Kinder- und Frauenseelen, von den feinen und weniger feinen gesellschaftlichen Unterschieden, von Armut, Krankheit und Ausgrenzung, von erzwungener Anpassung, Bigotterie und Gewalt, aber auch von der befreienden Kraft der Liebe und der Fantasie.

In ihrer unvergleichlichen, filmischen Sprache zeichnet Regisseurin Danielle Proskar das Leben der großen Dichterin nach. Die italienische Schauspielerin Gerti Drassl verleiht ihr Gestalt und Stimme.



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