Im Fokus – Religion und Ethik Wo die Menschlichkeit wohnt
Mi, 09.07. | 16:05-17:00 | Ö1
Aktuell im Fokus: Missbrauchsklage abgewiesen – Erzbistum Köln haftet nichtEin Urteil des Landgerichts Köln sorgt derzeit für Diskussionen in der katholischen Kirche in Deutschland und darüber hinaus. Es geht um die abgewiesene Klage einer heute 58-jährigen Frau, die als Mädchen als Pflegekind bei einem Prieser gewohnt hat und von diesem sexuelle Gewalt erfahren hat. Jetzt wollte die Frau Schmerzensgeld vom Erzbistum Köln. Doch das Gericht hat diese Klage abgewiesen – mit der Begründung, der Priester habe mehr oder weniger als Privatperson gehandelt und nicht in Ausübung eines öffentlichen Amtes. ORF-Korrespondent Andreas Jölli berichtet.Aktuell im Fokus: „Klimaoasen“ – Zuflucht in Pfarren vor extremer HitzeDie Hitze hat in Österreich vergangene Woche einen Höhepunkt erreicht, so wurden etwa im Burgenland stellenweise mehr als 40 Grad gemessen. Vor allem für Menschen mit niedrigem Einkommen sind die extrem hohen Temperaturen eine Gefahr, warnt die Armutskonferenz. Und die Caritas erinnert daran, dass sie besonders auch für obdachlose, armutsbetroffene, aber auch hochbetagte Menschen schnell gefährlich werden können. An heißen Tagen bieten die Streetwork-Teams der Caritas sogenannte „Hitze-Hilfe“. Sie verteilen etwa Trinkwasser und Sonnenschutz an obdachlose Menschen. Außerdem haben die Caritas der Erzdiözese Wien und 23 Pfarren in Wien und im östlichen Niederösterreich wieder ihre sogenannten „Klimaoasen“ geöffnet. Es sind Zufluchtsorte zum Abkühlen für Menschen in verschiedenen Notlagen, die besonders unter der der Hitze leiden. Andreas Mittendorfer hat eine „Klimaoase“ in Wien Favoriten besucht.Thema im Fokus: Wo die Menschlichkeit wohnt – Die Emmaus-Gemeinschaft in St. PöltenSie kommen von der Straße oder aus dem Gefängnis. Sie waren süchtig oder sind psychisch beeinträchtigt. Sie sind langzeitbeschäftigungslos oder haben kein Dach über dem Kopf. Männer, Frauen und Jugendliche, die kein gutes Leben hatten, finden in der Emmaus-Gemeinschaft St. Pölten oft erstmals einen Ort, wo sie Zugehörigkeit erfahren und professionelle Hilfestellung erhalten. Sie wurde 1982 vom katholischen Theologen und Sozialarbeiter Karl Rottenschlager als eine „Lebens- und Arbeitsgemeinschaft“ gegründet. Damals startete sie als Organisation der österreichischen Caritas für die Integration von Menschen nach ihrem Strafvollzug. Rottenschlager definierte die Gemeinschaft als einen Ort der Versöhnung, Heilung, Zuwendung, Zugehörigkeit, gegenseitigen Liebe, des Vergebens und des Wachstums. Das Leben wird mit den Klient:innen, die Gäste genannt werden, geteilt (finanziell, materiell, in der Begegnung und im Gebet). Der Verein zur Integration sozial benachteiligter Menschen betreibt mittlerweile an sieben Standorten in St. Pölten Einrichtungen zur Unterstützung für Personen in Krisensituationen. Hierzu zählen Notschlafstellen, Tageszentren, Wohnheime, eine Beratungsstelle, Arbeits- und Beschäftigungsplätze sowie Tagesstättenplätze für Frauen, Männer und Jugendliche. Täglich werden rund 320 Menschen von einem multiprofessionellen 155-köpfigen Team unterstützt und begleitet. Etwa 30 Zivildiener und über 100 Freiwillige Mitarbeiter:innen arbeiten jährlich bei der Emmausgemeinschaft St. Pölten mit. Johannes Kaup hat einige der Einrichtungen in St. Pölten besucht und mit den Gästen, Mitarbeiter:innen und Leiter:innen gesprochen. Serie: Lieblingsfilme – „Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse"Die Schweizer Komödie aus dem Jahr 2018 basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Meyer. Mordechai "Motti“ Wolkenbruch, ein junger orthodoxer Jude, lebt in Zürich. Seine traditionsbewusste Mutter setzt alles daran, ihn mit einer passenden jüdischen Frau zu verkuppeln. Sie organisiert regelmäßig Treffen mit heiratswilligen jüdischen Frauen, doch Motti ist wenig begeistert davon. Entgegen allen Erwartungen verliebt als er sich in Laura, eine nicht-jüdische („Schickse“) Studentin. Diese Beziehung bringt ihn in einen tiefen inneren Konflikt: zwischen familiären Erwartungen, religiösen Traditionen und seinem Wunsch nach Selbstbestimmung und Liebe, schildert Alexandra Mantler.
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