Vorgestellt Reynaldo Hahns Ballett „Le Dieu bleu“
Di, 01.07. | 11:30-12:00 | Ö1
Gewissermaßen eingezwängt zwischen Strawinskys „Petruschka“ (1911) und „Le Sacre du Printemps“ (1913), sowie gleichfalls in den Schatten gestellt von Ravels „Daphnis et Chloé“, hatte es das Ballett „Le Dieu bleu“ schwer. Daran konnten auch prominente Namen nichts ändern: Der einflussreiche Impresario Sergej Diaghilew hatte es in Auftrag gegeben, Jean Cocteau hatte das Libretto mit verfasst und der damals 38-jährige Komponist Reynaldo Hahn befand sich auf der Höhe seines Ruhmes. Bald nach der Pariser Uraufführung im Mai 1912 verschwand das Stück.Die Musik wirkt neben „Sacre“ wie ein leidenschaftlicher Abgesang auf die Romantik, ist handwerklich prachtvoll gearbeitet und lässt sich problemlos auch ohne Tanz genießen. Das Sujet: Ein blauer Gott rettet ein junges Mädchen vor dem Verderben, samt Dschungel-Exotik und Monster-Grusel. Ort der Handlung: Irgendwo in Indien .Das 2012 gegründete Ensemble „Les Frivolités Parisiennes“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, seltenes Repertoire der französischen Musiktheatergeschichte der Vergessenheit zu entreißen. Im Falle von „Le Dieu bleu“ geschah dies mit einer umjubelten Aufführung in der Cité de la Musique im September 2023. Vorliegende CD ist der Mitschnitt.
in Outlook/iCal importieren