Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen Ins Tun kommen
So, 15.06. | 7:05-8:00 | Ö1
Das weibliche Prinzip der Schöpfung – Aspekte der Bibel (Spr 8, 22-31)Wie ist eigentlich die Welt entstanden? Auf diese Frage antwortet ein Text aus dem alttestamentlichen Buch der Sprichwörter mit einem Gedicht: Es wird der personifizierten Weisheit, Sophia, in den Mund gelegt. Sie erzählt davon, dass sie schon da war, als noch nichts anderes war. Und sie erzählt von ihrer Geburt aus Gott, ihrer Nähe zu Gott und ihrer Nähe zu den Menschen. Der Text ist für katholische Gottesdienste am sogenannten Dreifaltigkeitssonntag vorgesehen. Dieser wird am Sonntag nach Pfingsten begangen und reflektiert die christliche Lehre, dass Gott in sich Ursprung (Vater), Gegenüber (Sohn) und stärkende Kraft (Geist) ist. Um die Fixierung auf Männliches im Gottesbild aufzusprengen, lohnt es sich freilich, das weibliche Gottesbild der Weisheit in den Mittelpunkt zu rücken, meint die katholische Theologin Andrea Riedl. Sie lehrt an der Universität Regensburg. Trauern ist viel mehr als traurig sein – Trauerbegleiterin Silvia Langthaler über Symbole und Handlungen, die helfen könnenEtwas tun, das hilft, die Ohnmacht auszuhalten und auch den unmittelbar Betroffenen Mitgefühl zu zeigen. Und dieses Tun reicht vom Anzünden einer Kerze bis zum Ändern des Profilbildes, sagt die Psychotherapeutin und Trauerbegleiterin Silvia Langthaler. Andreas Mittendorfer hat sie in Zusammenhang mit dem Amoklauf von Graz befragt. Nach der Krisenintervention braucht es einen langen Atem für den Trauerprozess, eine Begleitung kann über Jahre notwendig sein, so Silvia Langthaler vom Caritas Socialis Hospiz Wien-Rennweg. Engagiert als Holzphilosoph und Glaubender – Der Vorarlberger Markus Faißt Vorarlberg ist bekannt für seine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen lokalem Handwerk und ökologisch-nachhaltiger Architektur. Ein Beispiel dafür ist die Holzwerkstatt von Markus Faißt in Hittisau im Bregenzerwald. Innenräume, Möbelstücke und Küchen werden massiv und holzgerecht verarbeitet, dabei mit altbewährten Holzverbindungen versehen. In Vorarlberg kennt man Markus Faißt aber nicht nur als Tischlermeister, sondern auch als „Holzphilosophen“. Tatsächlich hat er viel über Handwerk, Material und Nachhaltigkeitskriterien zu sagen. Als erster Nichtakademiker war er viele Jahre Lehrbeauftragter für Innenraumgestaltung und Möbelbau, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft an der Kunstuniversität Linz, später auch an der ETH Zürich. Doch Markus Faißt ist nicht nur Handwerker und Philosoph, er ist auch ein religiöser Mensch und Katholik. In jungen Jahren hat er sich im Sinne der „Theologie der Befreiung“ in Kolumbien engagiert. Johannes Kaup hat Markus Faißt in seiner neuen alten Heimat Hittisau im Bregenzerwald besucht und ihn gefragt „Was glauben Sie?“.
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