Radiokolleg Free Austrian Movement (1)

Mo, 29.04.  |  9:30-9:45  |  Ö1
Für ein unabhängiges Österreich

Unter diesem Namen schließen sich in London Ende 1941 österreichische Exilorganisationen zusammen. Das Ziel des Free Austrian Movement – der Freien Österreichischen Bewegung – ist es, die Alliierten und den Widerstand gegen das NS-Regime zu unterstützen und sich für die Befreiung Österreichs einzusetzen.Großbritannien wird zum Endpunkt von mehr als 27.000 Flüchtlingen aus Österreich. Als Anlaufstelle der Geflüchteten dienen Exilorganisationen mit politisch unterschiedlichen Ausrichtungen wie die „Austrian League“, „Young Austria“ oder das im Frühjahr 1939 gegründete Austrian Centre im Londoner Stadtteil Paddington. Doch sie verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Wiederherstellung Österreichs als unabhängiges Land. Das ist einer „Deklaration österreichischer Vereinigungen in Grossbritannien“ zu entnehmen, die am 3. Dezember 1941 verlautbart wird. Dort heißt es, es werde als Pflicht erachtet, den Freiheitskampf zu unterstützen und für den Sieg Großbritanniens, der Sowjetunion und ihrer Alliierten mit allen Kräften einzutreten. Zu diesem Zweck wolle man die Österreicher und Österreicherinnen mobilisieren und die Widerstandsfront stärken. Zu den Unterzeichnern gehören auch Einzelpersonen aus Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft, wie Elias Canetti, Anna Mahler oder Julius Meinl. Es ist der Gründungsmoment des Free Austrian Movement, der von zwei Ereignisse begünstigt wird: Im Juni 1941 ist die Sowjetunion an der Seite von Großbritannien in den Krieg eingetreten und nur zwei Monate später wird vom britischen Premierminister Winston Churchill und vom US-amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt die Atlantikcharta unterzeichnet.

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