Vorgestellt Goldene Musik im Umbruch

Mi, 24.04.  |  11:30-12:00  |  Ö1
Zwei Alben: Triosonaten des französischen Barock und Sinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach

Frankreich, Anfang 18. Jahrhundert. Es sind schwere Zeiten für die Gambe. Sie muss Platz machen für die Violine. Sie wird fortan zentrales Soloinstrument. Auch das Cembalo muss (bedingt) weichen: seine Rolle als Continuo Instrument wird zunehmend unwichtiger. Auf ihrem neuen Album präsentieren Lucile Boulanger (Viola da Gamba), Simon Pierre (Violine) und Olivier Fortin (Cembalo) sechs Triosonaten französischer Barockkomponisten, die in dieser Zeit des Umbruchs komponiert wurden, und erwecken diese majestätische – ja man könnte auch sagen – goldene Musik mindestens ebenso königlich zum Leben – einfühlsames und überzeugendes Zusammenspiel! Ähnliche Umbruchsstimmung auch beim zweiten Album der Sendung: Carl Philipp Emanuel Bach, geboren 1714 und zweiter der insgesamt vier Söhne Johann Sebastian Bachs, galt schon zu seinen Lebzeiten als führender Repräsentant des neuen musikalischen Zeitalters: der empfindsame Stil löste den Spätbarock ab. Fortan galt: neue Einfachheit in der Musik, galante Passagen, gefühlsbetonte Melodien. Wie C.P.E. Bach in diesem neuen Stil komponierte, hört man vor allem in seiner Instrumentalmusik und seinen Sinfonien. Die Akademie für Alte Musik Berlin hat Sinfonien aus seiner Berliner und Hamburger Zeit auf ihrem neuen Album eingespielt: feuriges und prägnantes Spiel, das Ensemble lotet die Dynamik bis aufs kleinste Detail aus, hören mit gespitzten Ohren von Nöten.

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