Flush - die Geschichte eines berühmten Hundes (Folge 3 von 10) von Virginia Woolf

Mi, 24.04.  |  19:00-19:35  |  MDR Figaro
Gebärdensprache Stereo 
Große, sanftmütige und leuchtende Augen, ein rotes Fell, das in der Sonne golden glitzert, lockige Ohren und fransengesäumte, schmale Füße - das ist Flush, ein Cocker Spaniel edler Abstammung. In ärmlichen Verhältnissen geboren, wird er von seiner gutmütigen Besitzerin, Mrs. Mitford, an ihre Freundin Elisabeth Barrett, einer jungen, bettlägerigen Dichterin aus herrschaftlichem Hause, verschenkt.

Und so erzählt Woolf in "Flush" die Liebesgeschichte der berühmten Dichter Elizabeth Barrett und Robert Browning aus der Perspektive ihres tierischen Protagonisten. Der treue Gefährte erlebt viele Abenteuer, erfährt, was Eifersucht bewirkt und wie gefährlich Hundediebe sind.

"Flush ist nur so eine Art Witz. Ich war so müde nach den Wellen, daß ich im Garten lag und die Liebesbriefe der Brownings las, und die Figur ihres Hundes brachte mich zum Lachen .", schreibt Virgina Woolf, die Verfasserin des Romans "Die Wellen", 1933 in einem Brief. Eine "Gehirnlockerung" sollte das Buch sein und Woolf befürchtete später selbst, dass diese "törichte" Arbeit zum Erfolg werden könnte - womöglich auf Kosten ihrer "ernsthafteren" Werke.

Virginia Woolf (1882-1941) war, zusammen mit ihrer Schwester Vanessa, Mittelpunkt der "Bloomsbury Group", des Künstler- und Literatenzirkels, der sich um 1905 in London zusammenfand. Ihr erster Roman, "Die Fahrt hinaus", erschien 1915. Neben den Romanen umfasst ihr Gesamtwerk Erzählungen, Tagebücher, Briefe und eine Vielzahl von Essays. Virginia Woolf gilt als eine der bedeutendsten englischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.

Produktion: SWF 1989

Mitwirkende:
Ursula Langrock

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