Der gute Mond (Folge 3 von 5) Erzählung / von Marie von Ebner-Eschenbach

Mi, 24.04.  |  15:00-15:30  |  MDR Figaro
Gebärdensprache Stereo 
"Der gute Mond" ist eine Erzählung der österreichischen Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach, die zuerst 1886 in den Neuen Dorf- und Schlossgeschichten erschienen ist. Freunde erinnern sich des Mannes, der von allen meist nur der "gute Mond" genannt wurde. - Der gute Mond hieß Franz und trug genau den gleichen Namen wie sein Vetter. Während dieser aber von seinen Eltern schon von früh auf verwöhnt und verhätschelt wurde, verlor der gute Mond seine Eltern und musste lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Er hatte deshalb eine nüchterne, aufs Praktische gerichtete Art, während der Vetter Verse machte und darüber hinaus launenhaft und unstet gewesen ist.

Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) ist die weibliche Ikone der österreichischen Literatur des 19. Jahrhunderts. "Sie gilt als harmlose Menschenfreundin, als Dichterin der Güte und des Mitleids. Das stimmt zwar, aber sie hatte auch eine kämpferische, witzige und durchaus boshafte Seite", so Daniela Strigl in ihrer Biographie Ebner-Eschenbachs, die auch weniger bekannte Seiten der Schriftstellerin aufzeigt. Heute ist Ebner-Eschenbach vor allem mit ihren Klassikern "Das Gemeindekind" sowie der mehrfach verfilmten Novelle "Krambambuli" ein Begriff. Doch nur wenige wissen, dass die adlige Schriftstellerin Standesdünkel kritisierte und sich für Frauenrechte, die Bekämpfung des Antisemitismus und die Rechte Armer stark machte.

(13 Min.)

Produktion: NDR 1966

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