Sommerwelten Film von Annette Scheurich
Lange Tage, Nahrung im Überfluss, Müßiggang und Dolce Vita – das ist für viele Menschen der Sommer. Die Natur jedoch kann es sich nicht leisten, Ferien zu machen.
Denn die vielen Sonnenstunden fordern Höchstleistungen: Tiere und Pflanzen müssen diese Wonnezeit nutzen, um zu wachsen und sich zu vermehren. In opulenten Bildern zeigt die Dokumentation, wie die Tier- und Pflanzenwelt mit den Herausforderungen des Sommers umgeht.
Ob in Wäldern, Feldern, Wiesen oder Gewässern - der Sommer ist die Rushhour des Jahres. Der Nachwuchs verlangt volle Aufmerksamkeit, muss behütet, gefüttert und ins Erwachsenenalter geführt werden. Eichhörnchen, Füchse, Rehe, Störche, Meisen und Enten zeigen ihren Jungen, wie man auf eigenen Beinen steht und in freier Natur überlebt.
Überall finden die Tiere jetzt Nahrung. Bäume, Büsche und Gräser lassen Nüsse und Samen reifen, die Blumen entfalten sich in voller Pracht, und in den Wiesen summt und brummt es. Insekten haben jetzt ihre Hoch-Zeit und bringen eine Generation nach der anderen hervor. Libellen vereinen sich in akrobatischen Liebesrädern, Stechmücken schlüpfen zu Millionen, und Raupen und Schmetterlinge machen wundersame Wandlungen durch. Rehböcke nutzen ihre Sommerkraft, um den Weibchen nachzustellen, Störche die Erntezeit, um in den gemähten Wiesen leichte Beute zu finden.
Aber der Sommer hat auch seine Schattenseiten: Mit seinem Wechselspiel aus extremer Hitze und bedrohlichen Unwettern birgt er große Herausforderungen. Zwar strotzt die Natur nur so vor Kraft, der Wassermangel der heißen Sommertage aber macht Tieren und Pflanzen zu schaffen. Jede Wasserstelle wird für sie zu einer kleinen Oase. Es scheint dann fast ein Segen, wenn Blitze durch den Himmel zucken und sich der ersehnte Regen ergießt. In keiner anderen Jahreszeit liegen unbändige Kraft, Überfluss und unerbittliche Naturgewalten so nah beieinander.
Der Spätsommer verspricht schließlich Erholung: Das Getreide ist endlich reif und die meisten Früchte süß, ein Schlaraffenland für Vögel und Rehe. Fast alle Jungen sind jetzt selbstständig, und die Storchenfamilien verabschieden sich schon im August in den Süden.
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