Heidi Kabel verstorben

Die große alte Dame des Ohnsorg-Theaters ist tot. Sie starb in der Nacht auf Dienstag, den 15. Juni, in einem Senioren-Wohnheim in Hamburg im Alter von 95 Jahren. Die Fernsehsender in memoriam.

Sendungen mit Heidi Kabel:
So., 20. 6., HR, 11.30:  „Heidi Kabel - Herz, Humor und Happy End"
So., 20. 6., ZDFtheater, 11.40: Die Kartenlegerin
Freitag, 25. Juni,ARD  ab 9.55 Uhr: Trauerfeier für Heidi Kabel live
Sa., 26. 6., NDR, 20.15: Ohnsorg-Theater
Sa., 26. 6., MDR, 23.00: Grün ist die Heide
Mo., 28. 6., ZDFtheater, 16.40: Die Kartenlegerin
Sa., 2. 7., NDR, 20.15: Ohnsorg-Theater

Wer in der Bundesrepublik über das Ohnsorg-Theater spricht, der hat auch meist ein Bild von ihr vor Augen. Denn Heidi Kabel und das Ohnsorg-Theater gehörten ihr ganzes Schauspielerleben zusammen. Auch als sie sich von der Bühne und aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte: Ihrem Theater fühlte sie sich weiterhin als Ehrenmitglied herzlich verbunden.

Geboren wurde Heidi Kabel am 27. August 1914 in der Hamburger Neustadt als Tochter des Druckerei-Besitzers Ernst Kabel. 1932 begleitete die damals 18-Jährige, die ursprünglich Pianistin werden wollte, eine Freundin zum Vorsprechen zu Richard Ohnsorg. Der erkannte ihr Talent sofort und engagierte sie an seine Niederdeutsche Bühne. Heidi Kabel spielte ihre erste Rolle in dem Stück "Ralves Carsten" und startete damit ihre einzigartige, fast fünfundsiebzigjährige Schauspiel-Karriere. Erst waren es nur die Hamburger Zuschauer der Niederdeutschen Bühne, die ihr beeindruckendes Theaterspiel bewundern konnten, aber ab 1954 durfte das Publikum in ganz Deutschland Vorstellungen des Ohnsorg-Theaters im Fernsehen miterleben. Und es gab keine zweite Schauspielerin, die sich in den folgenden Jahrzehnten mit so vielen wunderbaren Rollen in die Herzen der Fernsehzuschauer spielen konnte wie Heidi Kabel. Unvergessen z. B. ihre Meta Boldt in „Tratsch op de Trepp" oder ihre Charakterstudie der Mudder Mews im gleichnamigen Schauspiel von Fritz Stavenhagen.

Im Verlauf ihrer Karriere wurde Heidi Kabel mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter so populäre Auszeichnungen wie die Goldene Kamera oder das Bambi. 1985 erhielt sie die Biermann-Ratjen-Medaille des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg und 1992 die Ohnsorg-Verdienstmedaille.

1937 heiratete Heidi Kabel den Schauspieler und späteren Intendanten des Ohnsorg-Theaters Hans Mahler. Aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor. Tochter Heidi Mahler trat in ihre Fußstapfen und wurde ebenfalls eine erfolgreiche und populäre Schauspielerin.

Nachdem sich Heidi Kabel Ende der 90er Jahre von der aktiven Theaterarbeit zurückgezogen hatte, stand sie noch hin und wieder vor der Film- und Fernsehkamera. Ein letztes Mal 2006 gemeinsam mit ihrer Tochter Heidi Mahler in einer kleinen Rolle in dem Film „Mississippi darf nicht sterben" des Regisseurs Detlev Buck.

Das Ohnsorg-Theater trauert um eine großartige Schauspielerin, um eine wunderbare Kollegin und um einen einzigartigen Menschen.

Quelle: Ohnsorg Theater

Opa Engelmann (Henry Vahl) und seine Frau (Heidi Kabel) können über das fidele Treiben der jungen Leute nur noch staunen. Bild: Sender
Heidi Kabel in "Grün ist die Heide". Bild: Sender