Punkt eins Multiple Krise in Ecuador

Di, 23.04.  |  13:00-13:55  |  Ö1
Die Globalisierung des Drogenhandels und die Folgen. Gast: Prof. Dr. Christian Cwik, Universität Graz. Moderation: Philipp Blom. Anrufe 0800 22 69 79 | punkteins(at)orf.at

Bis vor kurzem galt Ecuador als ein südamerikanisches Paradies mit Sonne und Strand, eines der friedlichsten Länder auf dem Kontinent. Aber innerhalb von kürzester Zeit wurde es zu einem Staat im Kriegszustand, beherrscht von extrem brutalen Gangs und Banden, die durch Mord und Erpressung regieren.Innerhalb von drei Jahren wurde aus dem aufstrebenden Staat eines der gefährlichsten Länder Lateinamerikas. Soeben haben die Einwohner:innen in einem Referendum für einen härteren Kurs gegen die eskalierende Bandengewalt im Land gestimmt; künftig wird auch des Militär im Einsatz sein und einige Maßnahmen setzten eine Verfassungsänderung voraus. Ecuador ist allerdings nicht allein mit seiner existenziellen Krise. Ähnlich katastrophale Entwicklungen lassen sich auch in El Salvador und in Haiti beobachten. Ein UN-Bericht zur Lage in Haiti nennt das erste Quartal 2024 das blutigste im Land, seit vor zwei Jahren eine massive Welle von Gewalt ausbrach. Die Gründe für die multiplen Krisen in den Ländern sind vielfältig, aber ein Faktor erscheint immer wieder: die Globalisierung des Drogenhandels und seiner Akteure. Die Probleme und ihre Lösungen liegen nicht in Ecuador, sondern führen bis nach Kolumbien, Mexiko, Albanien und Antwerpen, sagt Christian Cwik vom Zentrum für Inter-Amerikanische Studien in Graz. Im Gespräch mit Philipp Blom zeigt er die Wege eines illegalen globalen Handels, für den letztendlich dieselben Regeln gelten, wie für die legale Wirtschaft. Es geht um die Sicherung von Geschäftsinteressen, um Produkte, Diversifizierung und Marktkontrolle. Das Resultat sind Staaten, die aus rein geografischen Gründen in diesen Handel verwickelt werden und um ihr Überleben kämpfen müssen. Haben Sie fragen an Christian Cwik, oder haben Sie selbst Erfahrungen in Ecuador oder anderen südamerikanischen Ländern? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns und diskutieren Sie mit – unter 0800 22 69 79 oder unter punkteins(at)orf.at

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