Vorgestellt A cappella aus der Renaissance

Di, 23.04.  |  11:30-12:00  |  Ö1
Ein vokaler Katzensprung von 500 Jahren.

Tilmano Susato komponierte Musik nicht nur, er druckte sie auch gleich selbst. Sein Haus in Antwerpen würde heute als ein wahrer „creative hub“ bezeichnet werden: ein kreatives Zentrum der europäischen Renaissance. Susatos Werk reicht von schlanken Tänzen über zweideutige Madrigale bis zu reichhaltigen Motetten. Das belgische „Utopia Ensemble“ singt sich durch sein Schaffen und streut einige Werke anderer Komponisten ein, die von Susatos Druckerpresse aus ihren Weg machten. Der berühmteste Name ist hier vielleicht Orlando di Lasso. Ihm, dem unfassbar fleißigen Star-Komponisten des 16.Jahrhunderts, widmet eine weitere hervorragende A-cappella-Formation eine ganze CD-Serie. Der Name des britischen Vokalensembles lautet „Magnificat“. Und das bezieht sich auf die sage und schreibe 101 Vertonungen, die Lasso dem „Lobgesang Mariens“ angedeihen ließ. Die Musik beider Neuerscheinungen scheint mustergültig historisch informiert, klingt aber so frisch, als hätten Susatos bewegliche Lettern sie eben erst erzeugt.

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