First Reformed

Mi, 15.05.  |  0:00-1:50  |  SF1
Zweikanalton  Drama, USA/Grossbritannien/Australien 2017

Ein Film von Paul Schrader mit Ethan Hawke und Amanda Seyfried.

Ernst Toller sucht nach Gott. Seinen Sohn hat der Reverend an den Krieg im Irak verloren, die meisten Mitglieder seiner kleinen Gemeinde an den Zweifel und das Leid des Alltags.

Seine körperlichen Schmerzen, so hofft er, soll der Alkohol tilgen. Da sucht Mary seinen Beistand – für sich und für ihren Mann Michael. Sie ist schwanger, doch Michael möchte kein Kind in eine Welt setzen, das in der Klimakatastrophe verdorrt, ersäuft, zugrunde geht.

Würde Gott das zulassen? Toller wankt. Michael verzweifelt, und Toller taumelt in eine Krise, die womöglich nach radikalen Antworten verlangt. Als ihn kurz vor dem Jubiläum seiner historischen Kirche eine letzte, entsetzliche Offenbarung ereilt, muss sich der Reverend der Frage stellen, wie viel Selbstzerstörung nötig ist, um die Zerstörung des Planeten wie des Glaubens abzuwenden.

First Reformed. Der ehemalige Militärpriester Ernst Toller (Ethan Hawke) steht in seiner Kirche. Bild: Sender / ZDF/ BR, Universal, Courtesy of Killer Films
First Reformed. Der ehemalige Militärpriester Ernst Toller (Ethan Hawke) steht in seiner Kirche. Bild: Sender / ZDF/ BR, Universal, Courtesy of Killer Films
Ernst Toller, Pfarrer einer kleinen Kirchgemeinde, trägt schwer am Verlust seines Sohnes und wird von Glaubenszweifeln zerfressen. Die Bitte der verzweifelten Mary um Beistand zwingt den Gottverlassenen zu einer Entscheidung mit dramatischen Konsequenzen. Drama von Paul Schrader mit Ethan Hawke.

Ex-Militärseelsorger Ernst Toller (Ethan Hawke) betreut in einer kleinen Stadt im Staat New York die calvinistische Kirchengemeinde der First Reformed Church. Das Gotteshaus ist ein Gebäude mit viel Geschichte und steht kurz davor, sein 250-jähriges Bestehen zu feiern; gleichwohl werden die Kirchgänger und -gängerinnen immer weniger. Diese Abgeschiedenheit aber ist, was Toller gesucht hat, nachdem ihn der Tod seines Sohnes im Irakkrieg aus der Bahn geworfen und seine Ehe hat scheitern lassen. So kommt es, dass, obwohl er seine Arbeit gern und gut und mit viel Herzblut macht, über ihm eine melancholische Schwere hängt.

Als eine Form der Meditation beschliesst Toller deshalb ein Jahr lang Tagebuch zu führen, was ihm helfen soll, zu seinem Glauben zurückzufinden. Sein Vertrauen in Gott aber ist derart zerrüttet, dass dieser Versuch der Selbstheilung seinen Selbstzerstörungstrieb eher befördert, als dass er ihn abschwächt. Zusätzlich strapaziert wird seine Situation dadurch, dass ihn die schwangere Mary (Amanda Seyfried) bittet, mit ihrem Mann zu sprechen. Die Eheleute sind Umweltaktivisten, doch ihr Mann hat sich soweit radikalisiert, dass er kein Kind in diese kaputte Welt setzen will und von Mary deshalb verlangt, das Kind abzutreiben.

Was zunächst nach seelsorgerischer Routine aussieht, entpuppt sich für Toller bald als weitere existenzielle Herausforderung, denn die Situation spitzt sich dramatisch zu, als Mary in der Garage eine Selbstmordweste findet, mit der ihr Mann offensichtlich einen Anschlag auszuführen gedenkt.

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