Lebenskunst – Begegnungen am Sonntagmorgen Lebensrollen

So, 12.05.  |  7:05-8:00  |  Ö1
Liebe als Generationenprojekt – Aspekte der Bibel +++ Ich glaube an die kollektive Sinnhaftigkeit von Gott – Milo Rau, Intendant der Wiener Festwochen +++ Einblicke in ein so komplexes wie erfülltes Leben – Die vielen Rollen der Katharina Renner

1. Liebe als Generationenprojekt – Aspekte der Bibel (1. Johannesbrief 4, 11-16)"Geliebte . !" So beginnt der Text, den Ende des 1. Jahrhunderts der unbekannte Verfasser des ersten Johannesbriefs an eine frühe christliche Gemeinde geschrieben hat. Er findet sich im Neuen Testament der Bibel und erzählt von der göttlichen Liebe zwischen Menschen: „Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ Eine Passage daraus ist für katholische Gottesdienste am 12. Mai vorgesehen, am mitunter durchaus ambivalent gesehenen „Muttertag“. Dieser Mutter & Mutterschaft ehrende Tag hat sich seit 1914, beginnend in den USA, in der westlichen Welt etabliert und wird in vielen Ländern am zweiten Sonntag im Mai begangen. Die katholische Theologin Mirja Kutzer, sie lehrt an der Universität Kassel, stellt eine Verbindung zwischen Bibeltext und Muttertag her, indem sie sagt: „Vielleicht bin ich mit meinen Töchtern Teil einer ganz langen Kette von Liebesbeziehungen, die von meinen Eltern und Großeltern, von vielen Generationen zuvor ermöglicht wurden und irgendwann auch von den Menschen, an die der 1. Johannesbrief gerichtet war. Liebe als Generationenprojekt. Ich jedenfalls finde das einen schönen Gedanken.“ 2. Ich glaube an die kollektive Sinnhaftigkeit von Gott – Milo Rau, Intendant der Wiener FestwochenDie Wiener Festwochen beginnen erst am 17. Mai, doch ihr neuer Intendant, Milo Rau, erregt schon seit Längerem Aufsehen und auch Irritation. Zuletzt mit der am Dienstagabend gehaltenen „Rede an Europa“, die traditionell vor der Eröffnung der Wiener Festwochen gehalten wird, und zu der Milo Rau den israelisch-deutschen Philosophen Omri Boehm eingeladen hat. Der wiederum hat sich darin angesichts des Kriegs im Nahen Osten für einen gemeinsamen Staat, eine Konföderation ausgesprochen, mit gleichen Rechten für Israelis, Palästinenser und andere Minderheiten. Schon einige Wochen zuvor hat Johannes Kaup den 1977 in Bern geborenen Regisseur, Theaterautor und Essayisten Milo Rau gefragt: Was glauben Sie? Mit der Verfilmung der Passionsgeschichte „Das neue Evangelium“ hatte er eine Neudeutung von Jesus als Sozialrevolutionär für ausgebeutete migrantische Plantagenarbeiter in Süditalien versucht. Wie denkt und arbeitet Milo Rau? Was motiviert und was stärkt ihn? Johannes Kaup im Gespräch mit dem neuen Wiener Festwochen-Intendanten. 3. Einblicke in ein so komplexes wie erfülltes Leben – Die vielen Rollen der Katharina RennerRäume und Möglichkeiten für Menschen schaffen, die in Freiheit und Verantwortung wachsen und andere dazu befähigen, das ist auch ein Motto der „Katholischen Aktion“. Die „offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche in Österreich“, eine kirchliche Organisation also von „Nichtklerikern“, feiert heuer ihr 75-jähriges Bestehen. Ihr Engagement gilt einer „menschenfreundlichen und gerechten Welt nach den Maßstäben des Evangeliums“. Ehrenamtliche Vizepräsidentin der „Katholischen Aktion Österreich“ ist die Soziologin, Theologin, Caritas-Teamleiterin und Mutter von vier Söhnen, Katharina Renner. Lisa Ganglbaur hat sie an einem ihrer Lieblingsorte, dem Kongresspark in Wien-Ottakring, getroffen, den die passionierte Radfahrerin Katharina Renner als ihre Oase bezeichnet.

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