Volker Brauns Werktage. Teil 2: Rückkehr in die Vorzeit Von Volker Braun
Mo, 13.05. | 22:00-23:30 | MDR Figaro
Teil 1, "Training des aufrechten Gangs", widmet sich dem Zeitraum 1977-1989, angereichert um Gedichte und Träume; Teil 2, geschrieben nach der "Rückkehr in die Vorzeit" beginnt 1990 und endet 2008. Hier werden neben den Tagesnotaten Vater- und Mutterspuren aufgenommen und verfolgt, das "Mittagsmahl" wird bereitet und im unbesetzten Gebiet Schwarzenberg wird nach den Rohstoffen der Utopie gegraben.
"Jetzt bin ich in der Geschichte, und eine andere Frage stellt sie nicht, auch wenn sie vorbei ist; vorbei und verloren ist, und man sieht nun, was wahr war und was nicht war. Denn es ist jetzt mein eignes Gebiet, das unbesetzt ist, von den Truppen der Doktrin und des Glaubens, und nur Hoffnung vielleicht siedelt, die uns betrügt und weiterträgt."
Volker Braun, (* 7. Mai 1939 in Dresden) arbeitete nach dem Abitur u.a. als Tagebaumaschinist. Er studierte Philosophie in Leipzig, 1965 holte ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo sein erstes Stück "Die Kipper" inszeniert (und verboten) wurde. Später war er Mitarbeiter am Deutschen Theater, von 1979 bis 1990 am Berliner Ensemble. Braun zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dramatikern und Lyrikern des 20. Jahrhunderts. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste und erhielt 2000 den Büchner-Preis. Volker Braun lebt als freier Schriftsteller in Berlin und veröffentlicht Theaterstücke, Lyrik, Prosa, Essays und Tagebücher. Der MDR realisierte mehrere Hörspiele nach seinen Texten, darunter "Der berüchtigte Christian Sporn" (2005) und "Das Mittagsmahl" (2009) und "Die Putzfrauen" (2016). Zuletzt erschienen bei Suhrkamp seine Gedichtbände "Handstreiche" (2019) und "Große Fuge" (2021).
Kristin Schulz (*1975 in Jena) ist Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin. Sie editierte und kommentierte u.a. Gedichtausgaben von Heiner Müller und Thomas Brasch und ist Leiterin des "Transitraum - Heiner-Müller-Archiv" der Humboldt-Universität Berlin. Übersetzungen von Jean Genet und Philippe Malone ins Deutsche,
Regie: Ulrich Lampen
Bearbeitung: Kristin Schulz
Komposition: Steffen Schleiermacher
Produktion: MDR/DLR/rbb 2024
Mitwirkende:
Sylvester Groth
Corinna Harfouch
Julia Gräfner
Christoph Gawenda
Volker Braun
Stefan Stopora - Schlagzeug
Steffen Schleiermacher - Celesta
Dorothea Hemken - Viola
in Outlook/iCal importieren