quer ... durch die Woche mit Christoph Süß

So, 05.05.  |  12:00-12:45  |  BR
Untertitel/VT Stereo  Kultur

Das Wochenmagazin quer präsentiert donnerstags ungewöhnliche Blicke auf das Zeitgeschehen. Aktuelle Themen!

"quer"-Moderator Christoph Süß. Bild: Sender / BR / Foto Sessner
"quer"-Moderator Christoph Süß. Bild: Sender / BR / Foto Sessner
Themen:
* Diskussion um Zwangskastration
* Granderwasser bald im Altmühlsee?
* Mountainbiker fürchten neues Waldgesetz
* Tempo 30 am Mittleren Ring

Miezen-Misere in Bayern: Diskussion um Zwangskastration
Katzen - so süß sie sind - werden an vielen Orten in Bayern zu einer echten Plage. Wenn Freigänger-Katzen nicht kastriert sind, vermehren sie sich schnell, und es können sich wilde Kolonien bilden. 300.000 solcher wilden Katzen sollen in Bayern leben, rechnen Tierschützer. Die Katzen reißen Vögel und sogar Hasen. Viele sind krank und unterernährt, landen im Tierheim oder Auffang-Stationen. Erste Landkreise schreiten mittlerweile ein, haben eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Freigänger eingeführt. Aber Kastrationen sind teuer, und bei vielen Katzen weiß niemand, wer der Halter ist. Hilft nur die Zwangs-Kastration?

Hokuspokus gegen Algen: Granderwasser bald im Altmühlsee?
Seit Jahren wird der Altmühlsee - wie viele andere bayerische Seen - regelmäßig wegen Blaualgen gesperrt, denn dann droht Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier im Wasser. Ein echtes Problem für den Tourismus vor Ort. Doch die Maßnahmen, die Alge einzudämmen, brauchen Zeit. Nun soll der See mit Sauerstoff angereichert werden. Und: das Wasser soll mit Granderwasser-Technik „belebt werden“, wie es heißt. Ein verzweifelter Versuch? Denn die meisten Wissenschaftler halten es für erwiesen, dass man Wasser nicht dauerhaft „beleben“ kann. Und die eigentlichen Ursachen der Blaualgen-Plage - der Klimawandel und der Nährstoff-Eintrag durch Dünger der Landwirtschaft - werden durch „belebtes Wasser“ jedenfalls nicht behoben.

Radfahrer ausgesperrt? Mountainbiker fürchten neues Waldgesetz
Mountainbiken ist spätestens seit Corona von einem Nischenphänomen zum Massensport geworden. Biker schätzen das Naturerlebnis, die sportliche Herausforderung und die Freiheit am Berg. Doch gerade sorgt ein geleakter Entwurf für ein neues Bundeswaldgesetz für große Aufregung in der Szene. Laut dem dürften Biker nur noch auf ausgewiesenen Wegen fahren, zum Wohl der Natur. Denn Naturschützer und Förster beklagen schon lang: Die Massen an Bikern sind eine enorme Belastung für Wald und Wild; der Andrang müsse unbedingt auf einzelnen Wegen, sogenannten Trails gebündelt werden, statt sich wie jetzt über die ganze Natur zu ergießen. Solche Trails wünschen sich sogar Biker selbst, Touristiker und viele Gemeinden. Doch sie zu errichten ist alles andere als einfach.

Tempo 30 am Mittleren Ring: Ein Tropfen auf den heißen Stein?
Der Münchner Stadtrat hat entschieden: Statt einer Ausweitung des bereits bestehenden Dieselfahrverbots in der Innenstadt soll auf einem Abschnitt des Mittleren Rings Tempo 30 eingeführt werden. Aber bringt das wirklich etwas, auf einer Strecke, auf der man im Feierabendverkehr ohnehin meist nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt? Außerdem gilt die Maßnahme natürlich für alle – auch Elektro-Autos müssten also Tempo 30 fahren, damit Diesel-Fahrer von weiteren Verschärfungen verschont bleiben. Am Grundproblem – viel zu viele Autos in der Stadt – wird sich durch Tempo 30 jedenfalls nichts ändern. Und die Schadstoffbelastung könnte unter Umständen sogar noch erhöht werden.

Moderation: Christoph Süß

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